Brief des Sigmund Fürer aus der Hütte bei Gräfenthal an Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Bestätigung des Erhalts des Briefes vom 11. d.M. am 14. d.M. Gott sei Dank sind alle Herren Älteren gesund. Bietet die Dienste seines Hans an. Dabei Hans Holdung (?) erwähnt. Linhart erinnert sich sicher noch an Magister Christof. Dieser hatte als erster Zweifel an der Römischen Kirche bei Fürer erweckt. Das war, als er in der Predigerkirche vor Herzog Georg von Sachsen predigte. Man sollte ihn vielleicht nach Nürnberg holen. Dass die momentanen Zeitläufte gerade die Armen so sehr treffen, ist dennoch richtig: Man muss mit dem Almosen vernünftig umgehen. Schließlich haben die Reichen ihren Überfluss nicht für sich, sondern für Gott erhalten. Laut Linharts Schreiben darf bezüglich des Sterbens schon wieder Hoffnung geschöpft werden. Leider sind der [unleserlich] und seine Frau gestorben. Ebenso der Vetter Saurmon. Friderich Behaim ist ebenfalls verstorben. Wurde er geschnitten ? [= Leichenöffnung]. Fürer glaubt, bei ihm waren seine Ess- und Trinkgewohnheiten schuld. Dass man an seiner Stelle den [Sebastian] Gross zu einem Alten Bürgermeister gemacht hat, wird wohl nicht jedermann gefallen. Heute sollen der Bischof von Mainz, Markgraf Joachim, beide Herzöge von Braunschweig und Herzog Hans von Sachsen hiergekommen sein, denn Herzog Jorg soll etwas ungeschickt sein. Lutter und [Unleserlich] verbittern die Sache eher. An Simonis und Juda soll eine Tagung beider Fürsten von Sachsen abgehalten werden.
Behaim, Friedrich; Fürer, Sigmund; Georg (Herzog Sachsen); Groß, Sebastian; Holdung, Hans; Joachim, Markgraf von Brandenburg; Johann, Herzog von Sachsen; Johann Friedrich I., Kurfürst von Sachsen; Luther, Martin Dr.; N, Christof (Mag); Sauermann, N; Tucher, Linhart