Enthältvermerk mit Autorennennung:
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Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: (1.) Expediert durch den Boten Paule Jeger. Bestätigung des Erhalts des Briefes vom 6. d.M. am 18. d.M.durch Paul Jeger. Linhart bestätigte den Erhalt der Kapern, monierte aber gleichzeitig, sie seien durch Salzwasser völlig geschmacklos geworden. Die in Salzwasser eingelegten Kapern kommen ausschließlich aus Venedig, und man müsste erst sehen, ob man andere bekäme. Hoffentlich hat Linhart inzwischen auch die Konserven und anderes durch [Martin] Schwicker erhalten. Linhart hat ja vielleicht mit Martin und Lorenz Tucher geteilt, da deren Bestellung nicht mehr fertig wurde. Dieser Tage ließ Schreiber ein Fässlein frische Olives durch die Remen versenden, bei welchen er sie auch erstanden hatte. Wenn sie länger liegen, verliert sich das Bittere. Anbei eine Rechnung über die bisherigen Einkäufe [= unten 2.] In Punkto des Silvester Tucher kam ein Brief Linharts zu spät, da Silvester zusammen mit Martin Schwicker schon am Morgen des Tages aufgebrochen war, an dem der Brief erst ankam. [Siehe Nr.1500, wonach die Abreise am 5.März stattfand.] Dennoch beriet sich Schreiber mit Hieronimus Tucher, dem Bruder Silvesters, ob man diesem jemanden nachschicken sollte. Der Bruder verneinte dies. Linhart schrieb, Silvester sei unbedingt hier zu behalten, und bei einem anderen Herrn unterzubringen - egal, bei wem. Nun hatte Silvester aber keinerlei Lust, bei einem Walhen zu dienen, und sein bisheriger Herr, bei dem er 2 Jahre lang bleiben sollte, ließ ihn nur zu gern gehen, als er nach 11 Monaten abbrach. Auch die Zeit bis dahin kostete Schreiber viel Überredungskunst bei diesem Herrn. Man wollte eigentlich abwarten, was Wolf Tucher dazu schreibt. Als aber der Dienstherr gar nicht mehr wollte, versuchte der Bruder [Hieronimus], Silvester bei Lazarus Tucher unterzubringen, der aber schon viele [Lehr-] Jungen hat. Obwohl es ja gerade Lazarus gewesen war, der Silvester aus Lyon hierher holen, und in der Firma einsetzen wollte. Nun hat Lazarus freilich ganz andere Dinge zu besorgen, sodass er dies wohl vergessen hat. Wahrscheinlich aber hat auch er die Untauglichkeit Silvesters bemerkt, wie er so gar nichts kann und nichts lernen will. Dabei war Silvester nun lange hier, und in Tholosa ist er bei einem Rechenmeister gewesen, wo er nur wenig gelernt hat. Man hätte ihn also hier kaum untergebracht. Er ist schon zu groß, und will seinen eigenen Willen haben. [Nachschrift:] Wegen Silvester wurde hier - soweit nötig - nur die Wahrheit mitgeteilt. Schreiber möchte nicht, dass deswegen der Unwille des Bruders provoziert werde. Aber: Der hiesige Dienstherr hatte Silvester sogar des Diebstahls bezichtigt - und Silvester musste gestehen ! Wolf Tucher hat von dieser Sache Kenntnis, aber nicht durch Schreiber, sondern durch Hieronimus Tucher. (2.) Rechnung über diverse Einkäufe für Linhart Tucher. Datum: 21. März 1528. Zahlung für Faden, Kapern, Butter, Fässer, Korb, Konserven, Sprotten und Oliven.
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Personennamen:
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Beck, Hermann; Benezit, Francois; Jeger, Paul; N, N (Schwiegersohn des Hermann Beck); Rem, Familie; Rottengatter, Linhart; Schwicker, Martin; Tucher, Hieronimus; Tucher, Lazarus; Tucher, Linhart; Tucher, Lorenz; Tucher, Martin; Tucher, Silvester; Tucher, Wolf
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