Markungsstreit zwischen Ober- und Unterartelshofen wegen des Gemeindewalds
Enthält- und Darin-Vermerke:
Enthält: 1764 Juni 18: Protokoll, Artelshofen. Seit Jahren besteht eine Streit zwischen den Unter- und den Oberartelshofenern. Die Unterartelshofener sind der Auffassung, ihr Gemeinholz an der Sand-Leuthen im Engenthal, das an das Herrschaftliche Holz und an die Gemeinde Oberartelshofen stößt, müsse laut einer alten Markungsbeschreibung bis an das Herrnholz oder Neue Berglein reichen. Die Gegenseite behauptet, seit mehr als 150 Jahren sei der jetzige Zustand unverändert gewesen. Die alte Beschreibung ist nicht eindeutig, die vom Gehölz im Brunnwallach spricht, das über das Herrenholz in Richtung Enzendorf reicht. Die Oberndörfer könnten beeiden, dass weder sie, noch ihre Vorfahren je den Namen Brunnwallach gehört haben. Es wurde daher der Augenschein vorgenommen, bei welchem man die alten Marksteine heben ließ. Anwesend für das untere Dorf: Hans Lederer, Michael Dotzauer, Hans Westphal, Hans Maul und Michael Scharrer. Für das obere Dorf: Peter Grötsch, Peter Hörmann, Christoph Hufnagel und Georg Schmidt. Der erste Stein, der über 2 Schuh tief versunken war, lag bei einer Hagedornhecke zwischen der Getraidt Wiese und dem Gemeinholz. Darunter war ein Zeichen aus Ziegelstein, das den Berg hinaufwies. In der Mitte des Gemeinholzes stand an einer Fichte ein Läufer, der aber erst im November 1753 mit Wissen beider Gemeinden gelegt worden war, sodass man diesen nicht zu heben brauchte. Auf der Höhe des Bergs beim Acker des Michael Scharrer stand auf einem Felsen ein alter Eckstein, dessen drei Zeichen folgendes ergaben: Ein Zeichen wies den Berg hinab auf den o.e. Läufer, wodurch die Grenze zwischen dem Ober- und dem Unterartelshofener Gemeinholz markiert wurde. Das zweite wies nach Osten und trennte das Feld des Scharrer von der Unterartelshofener Gemeinde. Das Dritte trennte das Grundstück Scharrers von der Oberartelshofener Gemeinde.