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Die L., 1869 unter der Bezeichnung (->) Bayerisches Gewerbemuseum gegründet, wurde 1909 in 'Bayerische Landesgewerbeanstalt' und 1969 schließlich in 'Landesgewerbeanstalt Bayern' umbenannt. Unter der Leitung von Theodor v. (->) Kramer 1888-1919 erfolgte eine stärkere Ausrichtung der L. auf technisch-praktische Belange unter Einbeziehung des Gewerbes und des regionalen Kunsthandwerks, das v.a. durch Paul Johannes (->) Rée gefördert wurde. Die kunstgewerblichen Meisterkurse wurden von bekannten Gestaltern wie Peter (->) Behrens, Richard (->) Riemerschmid, Paul Haustein und Friedrich (->) Adler geleitet. Gleichzeitig nahm die Untersuchung, Prüfung und Begutachtung von Erzeugnissen und Materialien ab der Jh.wende immer breiteren Raum ein. So war 1901 die elektrotechnische Abteilung gegründet und 1904 die 1888 errichtete Versuchsanstalt für Bierbrauerei angegliedert worden. Von 1908 an wurden insgesamt 20 Zweig- und Außenstellen in Bayern gegründet. Seit 1916 eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, entwickelte sich die L. in der Folgezeit zu einem leistungsstarken Prüf-, Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen. 1929 wurde die amtliche Prüfung baustatischer Berechnungen und Konstruktionen eingeführt, 1936 erfolgte die Gründung des Instituts für Lebensmittel- und Biochemie. Nach der Zerstörung des Technischen Gebäudes und der alten (->) Norishalle im (->) Zweiten Weltkrieg konnte die L. 1954/55 bzw. 1969 die neu errichteten Gebäude beziehen, das Hauptgebäude war nach Teilzerstörung wiederhergestellt worden. 1955 wurde das Grundbauinstitut, 1956 die Fachschule für Galvanotechnik und Technischen Umweltschutz, 1979 die Abteilung für Technologie-Transfer und Innovation und 1988 das Ausbildungsfeld Biotechnologie eingerichtet. Die L. war ferner Mitbegründer des (->) Designforums N e.V. 1992 erfolgte eine Neuorganisation der L. in die Aufgabengebiete Statik, Geotechnik, Materialprüfung, Umweltschutz, Produktprüfung, Information und Innovation sowie technische Fortbildung. Die L. ist mittlerweile Deutschlands größter Möbel- und europaweit der größte Spielzeugprüfer. Zwischen 1989 und 1995 bezog sie einen Neubau in der Tillystraße 2. Das (->) LGA-Gebäude am (->) Gewerbemuseumsplatz wurde von den (->) N Versicherungen erworben. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten richteten diese darin 1997 die (->) N Akademie der Versicherungswirtschaft ein, eine Tagungs- und Bildungsstätte, in der auch Unterrichtsräume des (->) Bildungszentrums untergebracht sind.
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Literatur:
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Kramer, T. v., Die Bayerische Landesgewerbeanstalt 1869-1919, N 1919. Pallin-Lange, C., Vom Gewerbemuseum zur LGA, in: Latus, U., Kunstücke. Holzspielzeugdesign vor 1914, N 1998, 11-27.
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