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1.
Stichwort:
Lorenzer Reichswald
Text:
Der zum (->) Reichsgut um N gehörende L. wurde als Reichslehen von einem (->) Forstmeister verwaltet; aufgrund seiner Größe wurde spätestens um 1230/40 der L. in zwei Forstmeisterämter aufgeteilt. Das eine wurde nach seinen Lehenträgern als Waldstromeramt bezeichnet, das andere als Forstmeisteramt, wobei das Waldstromeramt im Besitz fast aller forstgerichtlicher Funktionen war, so auch des Zeidelgerichts ((->) Zeidelwesen). 1372 konnte die Rst. N das Forstmeisteramt durch Kauf von den Forstmeister/(->) Koler erwerben, die es anscheinend seit spätestens 1243 innehatten. 1396 wurde dann auch das Waldstromeramt gekauft, das wahrscheinlich schon seit Beginn des 13. Jh. im Besitz der (->) Waldstromer gewesen war. Der (->) Innere Rat scheint allerdings vorerst diese Zweiteilung beibehalten zu haben, indem ein Oberster Forstmeister die Befugnisse des Waldstromeramts, ein Unterforstmeister die des Forstmeisteramts innehatte. Erst 1440 wurde ein 'Oberster Amtmann des Waldes' eingesetzt, der nun beide Amtsfunktionen vereinte. Mit der Reorganisation 1489 wurden dann beide (->) Reichswälder von (->) Waldämtern einheitlich verwaltet. Der L. scheint urspr. in sechs Forstreviere oder Waldhuten unterteilt gewesen zu sein, die von Erbförstern verwaltet wurden. Da der L. mit 17.300 ha deutlich größer als der (->) Sebalder Reichswald war, finden sich diese sechs Huten bereits 1294 jeweils geteilt, so daß es nun zwölf Reviere gab: (->) Zerzabelshof (2), Renzenhof (mit 'Außenstelle' (->) Haimendorf), Ungelstetten (2), Schwarzenlohe (2), Affalterbach (2) und (->) Reichelsdorf (mit 'Außenstelle' (->) Eibach). Heute umfaßt der L. aufgrund des Stadtwachstums N, das sich v.a. nach Süden entwickelte ((->) Stadtplanung), nur noch ca. 12.000 ha.
Quellen:
StadtAN B 26/3. StAN, Rst. N, Waldamt Lorenzi. NUB Nr. 868, 870. Satzungsbücher I, 272 f., 289-291, 332.
Literatur:
Sander, 258-268. Scharr, A., Die N Reichsforstmeisterfamilie Waldstromer bis 1400 und Beiträge zur älteren Genealogie der Familien Forstmeister und Stromer von Reichenbach, in: MVGN 52 (1963/64), 1-41.