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Sebalder (->) Altstadt, (->) Winklerstraße 26. Die Gründung einer Vorgängerkirche - vermutlich durch den legendären Eremiten (->) Sebaldus - ist in die Zeit um 1050/60 anzusetzen. Mutterkirche war die Peter und Paul-Kirche in (->) Poppenreuth. Sebald starb um 1070. Der Überlieferung nach wurde die (->) Peterskapelle an der Stelle errichtet, wo das Ochsengespann bei der Überführung des Leichnams stehenblieb. Nach dem vermehrten Einsetzen von Wallfahrten folgte schon bald eine Umbenennung nach St. (->) Sebald, obwohl dessen Kanonisation erst 1425 erfolgte. 1230/40 begann der Bau einer spätromanischen Pfeilerbasilika als Nachfolgerkirche, die bereits 1255 als Pfarrkirche bezeichnet wurde. Ihre Fertigstellung darf für 1274/75 angenommen werden (Weihe des Peterchors am 9.9.1274). 1309-45 erfolgten Umbaumaßnahmen zur Erweiterung der Seitenschiffe und Erhöhung der Türme in hochgotischem Stil, der Bau des spätgotischen Hallenchors erfolgte 1358-79, die Weihe des Hochaltars 1379. Um die Mitte des 17. Jh. wurden die Ausstattung barockisiert und Emporen eingebaut. Dem Rückbau durch Karl Alexander (->) Heideloff folgte eine durchgreifende Instandsetzung in den Jahren 1888-1906 unter Joseph (->) Schmitz. Im (->) Zweiten Weltkrieg wurden sämtliche Dächer, die Chorgewölbe und die Türme weitgehend zerstört. Die Wiederherstellungsarbeiten wurden unter der Leitung von Wilhelm (->) Schlegtendal durchgeführt (innen bis 1957, Westempore mit Engelschor 1976/77) und dauern in Teilbereichen noch an. Die spätromanische dreischiffige Basilika hatte einen kreuzförmigen Grundriß mit östlichem und westlichem Chor, letzterer von einem Turmpaar flankiert. Die Doppelchörigkeit hat ihr Vorbild wohl im 1237 vollendeten Bamberger Dom. Die in der zweiten Bauphase verbreiterten Seitenschiffe nehmen die Breite des Querschiffs ein. Der dreischiffige Hallenchorbau besteht aus drei Jochen. Der Außenbau ist mit reicher Bauplastik geschmückt, von der das (->) Schreyer-Landauer-Epitaph (1490/92 von Adam (->) Kraft) und die Portale herauszuheben sind. Die reiche Innenausstattung des 14.-16. Jh. (u.a. (->) Sebaldusgrab, (->) Loeffelholzaltar, Werke des Veit (->) Stoß) und die Fensterstiftungen ((->) Glasmalerei) gehen überwiegend auf Stiftungen des N (->) Patriziats zurück.
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Literatur:
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Hoffmann, F. W., Die S. in N, Wien 1912. Baier, H., 600 Jahre Ostchor St. Sebald, Neustadt/Aisch 1979.
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