Thon

Der kleine Rodungsort tauchte 1352 erstmals als 'ze dem Tann' (= Tannenwald) auf. Das an der später bedeutenden (->) Fernhandelsstraße vom (->) Tiergärtnertor in Richtung Hamburg/Lübeck bzw. Erfurt/Leipzig/Danzig ((->) Bucher Straße) gelegene kleine Bauerndorf wurde in beiden (->) Markgrafenkriegen zerstört. Um 1560 umfaßte das Dorf vier Bauernhöfe und neun Güter, die im Besitz des N (->) Patriziats waren; die (->) Dorf- und Gemeindeherrschaft besaß das N (->) Landpflegamt. Das von der Rst. N ausgeübte Hochgericht ((->) Fraisch) wurde vom bayr. OA Baiersdorf bestritten. Zuständige Pfarrei war St. (->) Sebald bzw. St. (->) Johannis. 1796 kam T. an Preußen (JKA Erlangen), 1810 an Bayern (LG Erlangen, 1826 LG N); 1813/18 wurde der Steuerdistrikt bzw. die Gemeinde T. gebildet, die 1899 nach N eingemeindet wurde. Damals umfaßte der Gemeindebezirk 110 ha, die Einwohnerzahl betrug etwa 400. 1824 lebten in 18 Hauptgebäuden 136 Einwohner. Aufsehen erregte 1966 der Abbruch des letzten (->) Schwedenhauses von T. V.a. seit den 1970er Jahren drang die großstädtische Bebauung über das Dorf hinaus weit nach Norden in das (->) Knoblauchsland vor. Der alte Ortskern verliert zunehmend sein ländliches Gepräge. T. bildet - mit (->) Kleinreuth h.d.V. und Teilen von (->) Großreuth h.d.V. - den Statistischen Bezirk 74 mit 4.762 Einwohnern (Stand: 31.12.1997) und hat Anteil am Statistischen Bezirk 72 ((->) Wetzendorf). Pfarreien: ev. St. (->) Andreas, kath. St. (->) Clemens.

StadtAN C 10/23.
StatJb 1998.

HAB N-Fürth, 176, 244.
KDM N, 481.
Rusam, H., T. Ein altes N Dorf im Würgegriff der wachsenden Stadt, in: MANL 47 (1998), 217-240.

Rusam