Sichern Sie sich diesen Link zu Ihrem Ergebnis
Ergebnis-Link kopierenFEHLER!
jetzt im Korb enthalten:
0
1.
Stichwort:
Volkamer, Johann Christoph
Geburtstag:
*7.6.
Geburtsjahr:
1644
Geburtsort:
N
Todestag:
+26.8.
Todesjahr:
1720
Todesort:
N
Beruf:
Kaufmann
zus. Personenangaben:
V.: Johann Georg V. d.Ä. (1616-93), M.: Barbara Vierer (1622-93); oo dreimal; 1 S.
Text:
Die bürgerliche Familie V., nicht identisch mit der Patrizierfamilie (->) Volckamer v. Kirchensittenbach, stammte aus Lobenstein in Thüringen und kam um die Mitte des 16. Jh. nach N. 1595 trat V. Großvater Johann (1576-1661) in die Handelsfirma (->) Fürleger ein, machte sich später selbständig und gründete in Italien (Rovereto) eine Seidenfabrik. Nebenbei beschäftigte er sich mit Theologie, Chemie und Botanik. Sein Großvater weckte ebenso wie sein Vater (->) Johann Georg d.Ä. bei V. und seinen Brüdern, dem Arzt (->) Johann Georg d.J. und dem Kunst- und Naturaliensammler Johann Friedrich V. (1651-1712), das Interesse an Wissenschaften, v.a. an Botanik. Vom Großvaterübernahm V. die Seidenhandlung, vom Vater den (->) Volkamerschen Garten in (->) Gostenhof. Die großväterliche Firma erweiterte V. v.a. um den Handel mit Messingblechen bis in den Orient. 1711/18 hatte er hierfür die Industrieanlage (->) Hammer erworben. Bedeutung erlangte V., der 1689-1701 (->) Marktadjunkt am Bancogericht war, als Hortologe und Autor. 1708 erschienen seine 'Nürnbergische Hesperides oder gründliche Beschreibung der edlen Citronat/Citronen/ und Pomerantzen-Früchte', 1713 die lateinische Übersetzung der 'Hesperiden' und 1714 die 'Continuation der Nürnbergischen Hesperidum' (hierin v.a. italienische Gärten). Daneben brachte er 1697 eine Deutschland- und 1702 bei Johann Baptist (->) Homann eine Europakarte heraus, die beide jeweils Distanzangaben anderer Orte zu N enthalten. 1713 erschien eine Schrift über den Obelisken, den er 1709 in seinem Garten aufgestellt hatte (seit 1861 in Hammer). Kurz vor seinem Tod (er ist auf dem (->) Johannisfriedhof begraben) wurde V. in die ksl. Akademie der Naturforscher berufen. Der Gostenhofer Garten ging wie Hammer nach dem Aussterben der V. 1814 im Erbgang an die Familie v. Forster über. Nach ihm bzw. der Patrizierfamilie Volckamer v. Kirchensittenbach wurden der Volckamerplatz und die Volckamerstraße in der (->) Werderau benannt.
Literatur:
Hamann, H., Nachwort, in: Günther, H. (Hrsg.), Johann Christoph V.: Nürnbergische Hesperides ...(Neudruck der Ausg. von 1708), Leipzig 1987, 10-12. Weingärtner, H., Nürnbergische Veduten in Johann Christoph V. Hesperidenwerk, Magisterarbeit Erlangen 1990, 8-18.