Text:
|
L., Sohn eines Schneidermeisters, war bereits im Alter von 13 Jahren Vollwaise. Er lernte das Schuhmacherhandwerk, arbeitete zunächst als Schuhmachergehilfe an der Saar in der damals bayerischen Pfalz und trat der Gewerkschaft bei. Im Zuge seiner Wanderschaft kam L. 1900 nach N und wurde ein Jahr später Mitglied der (->) SPD. 1910 eröffnete er sein eigenes Geschäft. 1933 wurde L. in den N (->) Stadtrat gewählt, kurz darauf verhaftet und bis Februar 1934 im KZ Dachau gefangengehalten. Nach Kriegsende gehörte L. bereits dem ersten (->) Beirat der (->) Militärregierung an, 1946 wurde er wieder in den Stadtrat gewählt, bis 1949 war er Fraktionsvorsitzender der SPD und Parteisekretär. Das Amt des Bgm. bekleidete L. vom 7.12.1949 bis zu seinem Tod. Nach dem Weggang von Obgm. Otto (->) Ziebill führte er bis zur Wahl von Otto (->) Bärnreuther für ein Jahr auch die Amtsgeschäfte des Obgm. L. gehörte zusammen mit August (->) Meier zu den ehem. Parteifunktionären vor 1933, die nach dem (->) Zweiten Weltkrieg den (->) Wiederaufbau der Stadt mitgestalteten. Er wurde auf dem (->) Westfriedhof bestattet, die Julius-L.-Straße in der (->) Gartenstadt erinnert an ihn.
|