Onlinepropaganda islamistischer Akteure
im Kontext der Eskalation des Nahostkonflikts
Inhalt
Der 7. Oktober 2023 markiert mit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem fortdauernden militärischen Gegenschlag eine Zäsur. Der Nahostkonflikt war bereits davor ein wichtiges Element in der islamistischen Ideologie und Propaganda, hat jedoch aktuell eine neue Dimension erreicht. Dies etwa, weil damit an anti-israelische Haltungen und Positionen aus der sog. Mitte der Gesellschaft angedockt werden kann. Der Vortrag gibt Einblicke, wie der Israel-Gaza-Konflikt Gegenstand der Medienarbeit islamistischer Online-Akteure ist und welche Faktoren der Stimmungslage sie dabei beflügeln. In dem Zuge werden, auch aus Sicht des Jugendmedienschutzes und der Extremismusprävention, mehrere Problemthemenaspekte beleuchtet – von der Frage nach dem Verhältnis von Israelkritik, Israelfeindlichkeit und Antisemitismus bis zu Opferbildern, die für Zwecke der Gräuelpropaganda instrumentalisiert werden. Abschließend wird diskutiert, inwiefern der aktuelle Konflikt noch auf absehbare Zeit Relevanz für islamistisch begründeter Radikalisierung haben wird.
Referent: Dr. Bernd Zywietz
Seit 2020 Leiter des Bereichs Politischer Extremismus von jugendschutz.net, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Arbeit als Film- und Medienwissenschaftler, Forschung u.a. zum Thema Terrorismus und Medien sowie Online-Propaganda. Herausgeber der Buchreihe „Aktivismus- und Propagandaforschung“ (Springer VS) und Gründungsmitglied des Vereins „Netzwerk Terrorismusforschung e.V.“
Zusatzinformation
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg statt.
Referenten/Innen
- Dr. Bernd Zywietz
Termin
- 04.07.2024, 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr