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1.
Stichwort:
Diezel, Gustav
Geburtstag:
*27.10.
Geburtsjahr:
1817
Geburtsort:
Nassau (Baden-Württemberg)
Todestag:
+1.8.
Todesjahr:
1858
Todesort:
Norderney (Niedersachsen) (ev.)
Beruf:
Journalist
zus. Personenangaben:
V.: Christian Friedrich Ernst D., M.: Katharina Wilhelm, geb. Günther.
Text:
Nach Abschluß des Theologiestudiums und kurzer Tätigkeit als Geistlicher kam D. 1847 nach N und arbeitete als Journalist zunächst beim (->) Korrespondent von und für Deutschland. Im April 1848 verließ er die Zeitung, gründete im Zuge der (->) Revolution 1848/49 den (->) Politischen Verein und wurde zum führenden Kopf der demokratisch-repulikanisch gesinnten Minderheit in N. Die Zeitung Der (->) Freie Staatsbürger, die D. als verantwortlicher Redakteur leitete, wurde zum radikalsten Blatt in Franken. Im Mai 1848 wurde D. von den städtischen Kollegien wegen angeblich fehlendem Unterhaltsnachweis, v.a. jedoch wegen seiner journalisitschen Arbeit aus der Stadt ausgewiesen. D. organisierte daraufhin von (->) Bamberg aus seine Aktivitäten und vertrat Mitte Juni den N Politischen Verein auf dem Demokratenkongreß in Frankfurt, organisierte den Kongreß der fränkischen Demokratenvereine am 29.4.1849 und war Drahtzieher des 'Frankentags' vom 13.5.1849. Nach dem Scheitern der Revolution im Frühsommer 1849 flüchtete D. in die Schweiz, stellte sich aber schließlich 1850 dem Augsburger Schwurgericht, das ihn zu 18 Monaten Festungshaft verurteilte. 1855 nahm D. an einer Versammlung von bayerischen und württembergischen Demokraten teil, zog sich jedoch enttäuscht aus dem politischen Leben zurück. Wertschätzung erfuhr D. lediglich bei Hg. Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha (1844-93), der ihn bei Hof und in dessen literarisch-politischen Verein aufnahm. D. ertrank unter nicht geklärten Umständen im Seebad Norderney.
Literatur:
Lorch, W., Gustav D., Diss. Tübingen 1935. NDB III, 713 f.