Brief Christof Tuchers aus Lyon an seinen Vater Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Eine per Kompaniebrief mitgeteilte Krankheit hat Christof ganz gut überstanden. Er wird heute nachmittag mit Bruder Sixt nach Spanien aufbrechen. Mit ihnen reiten ein Mann der Bart.Welserischen und ein weiterer Junger. Sixt wird man in Cervera lassen, und dann nach Aragon weiterreisen zum Zweck der Anlegung. Aus dem Kompaniebrief wird Linhart schon von den Gesprächen zwischen Conradt Payer und Jacob Reyter erfahren haben. Auch Christof sprach mit ihm (wohl: Payer) und erinnerte ihn an die Verhandlungen anlässlich des Marktes zu St.Real. Die jetzigen Gespräche verliefen eher unersprießlich, sodass Christof den Payer nur noch an 6 Säcke erinnerte, welche die Herren des Payer zu viel innehaben. Gestern erhielt Christof die Zertifikation. Sie wird bald an Linhart geschickt werden. Wilbolt Im Hoff war bei Christof, um sich zu erkundigen, wieso jemand aus der Schreibstube behauptete, er, Imhoff, habe den für Linhart bestimmten Brief aus Spanien lange zurückgehalten. Man tue ihm damit Unrecht. Der Aufforderung des Christof, den Namen des Betreffenden aus der Schreibstube zu nennen, wollte Imhoff nicht nachkommen. Jacob Reyter hingegen sagte zu Imhoff, es sei durchaus wahr, dass der Brief 8 Tage lang zurückgehalten worden sei. Man habe den Weg so gut wie vollständig nachvollziehen können. Man wisse aber auch, wer daran schuld ist. Imhoff solle sich's daher nicht verdrießen lassen. Die Nachricht von der Erkrankung seiner Mutter hat Christof ungern erfahren.