Brief Daniel Tuchers aus Lyon an seinen Vater Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Expediert durch Kontz Plaicher, Boten von Nürnberg. Verweis auf seinen jüngsten Brief vom 28.April. Jacob Reyter brachte Daniel inzwischen bei einem Herrn unter, und zwar bei Andre Chenamy. Dienstbeginn war der 17.Juni. Chenamy ist hier im Haus (!) der oberst, und hatte schon öfter Deutsche im Dienst. Er ist ein Luck gesser [= Lucceser], wie auch alle, die er in seiner Schreibstube beschäftigt. Ihre Sprache ist nur wenig von der mailändischen unterschieden. Bislang ist Daniel in der Schreibstube mit Kopierarbeiten von Laufzetteln, Briefen u.dergl. beschäftigt. Nun soll er auch nach einer Vorlage eine bestimmte Schrift erlernen. Die Angestellten der Schreibstube sind ausschließlich mit Schreibarbeiten beschäftigt, für andere Arbeiten hat der Herr noch 3 Hausknechte. Jeder der Schreiber hat einen eigenen, klar definierten Aufgabenbereich. Die Truhe aus Mailand ist immer noch nicht hier. Der Koler erwähnt. Die Herreise aus Mailand fand übrigens unter Dauerregen statt, der später noch zunahm. Daniel erfuhr, dass zwei Italiener auf dem gleichen Reiseweg ertrunken (ersufen) sind.
Umfang/Beschreibung:
2 Bl., 2 beschr. Seiten, Papiersiegel mit dem Tucherwappen - darüber "D. T." = Daniel Tucher
Bemerkungen:
Adresse und Rückvermerk samt Siegel auf gesondertem Blatt = Umschlag