Brief Gabriel Tuchers aus Genf an seinen Vater Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Kam am 15.d.M. mittags hier in Genf an. Am selben Tag erhielt er das Schreiben des Vaters vom 1.d.M. durch die Leute des Furnberger. Gabriel will versuchen, die 2 Ballen, die noch in Lyon liegen, zur Augustmesse zu verkaufen, ebenso die beiden hiesigen Ballen. Gabriel wundert sich, das Bruder Sixt und der Gregory noch nicht in Lyon angekommen sind. Die Zeitereignisse sind dem Safranhandel ungünstig. Bezüglich des Jungen von Basel, der in Erwägung (Wag) stand, ist zu berichten, dass Gabriel vom Manlych erfuhr, der Junge habe sich schon vor etwa 6 Wochen bei Benedyck Stocker in Schaffhausen auf 10 Jahre verdingt. Manlich sagte, er habe dem Sebolt Tucher alle Bescheide von Basel verschaffen wollen, was aber unterblieb. Vergangene Tage ist einer hier durchgeritten, der Pfennigmeister über etliche Fähnlein im Krieg sein soll. Der behauptete, er habe ihn (den Jungen?) für 1000 Scudi auf 10 Jahre angenommen. Inzwischen wurde auch die hiesige Buchführung durchgesehen. Tägliche Truppendurchzüge. 18 Fähnlein Schweizer zogen ins Burgund nach Schalon. Angeblich sollen noch einmal so viele folgen. Gabriel reitet heute (!) wieder nach Lyon.
Umfang/Beschreibung:
1 Bl., 2 beschr. Seiten, Papiersiegel mit dem Tucherwappen, darüber "G.T." = Gabriel Tucher