Enthältvermerk mit Autorennennung:
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Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Bestätigt den Erhalt zweier Schreiben, nämlich vom 2. und 9. Juli, ,jeweils am 11. und 19. Juli. Lazarus teilte auch den Bericht seines Bruders Frantz Tucher mit, worin es um den Austritt der gemeinsamen Schwester Juliana aus dem Klosterkonvent ging, sowie um deren Wunsch, hier wieder in ein Kloster einzutreten. Linhart hatte kürzlich hier in Sant Claren Kloster amtlich zu tun, was er zu einem Gespräch mit der 'Muhme', einer alten und verlebten Frau nutzte. Der Hauptgrund für ihren Austritt war die Einsetzung eines evangelischen Predigers durch die gnädige Frau Kurfürstin und Pfalzgräfin, welche dadurch die rechte christliche Lehre, insbesondere aber das Sakrament zwayerley gestalt [= evangelisches Abendmahl] im Kloster durchsetzen wollte. Linhart versuchte, sie zu überzeugen, aber der Erfolg war, wie früher schon bei Versuchen ihres Bruders Franz, negativ. Sie forderte ihren Eintritt, was aber der hiesige Rat aus Gewissensgründen nicht gestatten konnte. Lediglich ein Aufenthalt für 14 Tage wurde ihr zugebilligt. Sie hielt sich aber stattdessen einige Tage lang im Garten des Bruders (Franz) auf. Danach soll sie sich in ein Kloster begeben haben, welches zum Bistum Bamberg gehört. Linhart vermutet indes, dies habe sie nur vorgetäuscht - sie halte sich vielmehr wieder in St.Klara auf. Ist sie tatsächlich dort, so braucht Vetter Lazarus sich wenigstens wegen ihrer leiblichen Nahrung keine Sorgen zu machen. Die geistige Seite ist Gott anheimzustellen, da sich die alten closterleut schwerlich von irem thun und scheinwerck wollen abweysen lassen. Dank für die Bemühungen des Vetters, u.a. in der Sache des [Jorg] Meiting, sowie im Wechselgeschäft. Krieg erwähnt.
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Personennamen:
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Meiting, Jorg; Tucher, Franz; Tucher, Juliana; Tucher, Lazarus; Tucher, Linhart
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