Enthältvermerk mit Autorennennung:
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Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Expediert durch den St.Gallener Boten Nica. Gold. Verweis auf den jüngsten Brief vom 2. Oktober, expediert durch den Boten Thoma Schmackaller, der auch die Rechnungen zur Augustmesse aus Lyon und Genf mitbrachte. Am 1. Oktober abends schickte Lorenz durch den Boten Lorentz Pock einen Brief an [Linhart] Rotengatter in Ulm mit einer Kopie des Bürgschaftsvertrags des Bruders des Jacob Reuter, worin lediglich die Namen ausgetauscht worden sind. Den Vertrag hatte Linhart hierher gesandt. Dieses Schriftstück soll Rotengatter an Hans und Jacob Daulfinger weiterleiten, da sie ja für ihren Bruder Mertein bürgen wollen. Nach Unterzeichnung des Dokuments können Rotengatter und Mertein nach Nürnberg kommen, damit der Dienstvertrag geschlossen werden kann. Inzwischen kam der Zeiger [= Gold] hier mit 3 Briefen an. Darunter war ein Brief des Rotengatter an Lorenz, sowie ein Schreiben des Rauchschnabel. Als der Bote in Ulm war, befand sich Rauchschnabel gerade im Rat. Rotengatter hatte den Brief aus dessen stüble genommen, und dem Boten mitgegeben. Linhart kann dem Schreiben Rotengatters entnehmen, dass die Sache mit der Bürgschaft bislang daran scheiterte, dass von keiner Summe die Rede war. Erst die o.e. Kopie enthielt eine solche. Rotengatter vermutet aber, dass der Schwager der beiden [Daulfinger], Linhart Zangmaister, der jetzt in Ulm lebt, sich eingemischt hat. Laut Rotengatter existieren insgesamt 5 Söhne [Daulfinger], deren jeder 1000 Gulden vom Vater geerbt hat. Im Fall des Todes der Mutter käme dieselbe Summe hinzu. 2 Brüder sind bei den Welsern beschäftigt. Für den einen musste noch ihr Vater mit 1000 Gulden bürgen, und nach dessen Tod bürgten die beiden Brüder [ Hans und Jacob] für den anderen Bruder in gleicher Höhe. Wenn sie jetzt noch für Martin bürgen müssen, dann wollen sie auch nicht mehr als 1000 Gulden stellen, obwohl sie nötigenfalls bis 1500 Gulden gehen könnten. Rotengatter denkt, man könne sie durchaus auf 2000 Gulden bringen. Jedenfalls aber sind alle verstimmt, weil bislang keine Summe erwähnt worden war. Rauchschnabel teilt mit, dass auch die Mutter angesehen ist, und ihr Vermögen lange durchaus dazu, dass der Rat zu Ulm ihr eine Verschreibung ausstellen würde, damit sie ebenfalls bürgen könne. Lorenz sieht jedoch Probleme: Die Mutter könnte ein Testament errichten, worin sie jedem Sohn 1000 Gulden vermacht. Dann aber könnten die Söhne den ausschlayf benutzen, sie hafteten nur in Höhe ihrer Erbteile, nicht aber in Höhe ihrer Vermächtnisse. Kurz: Lorenz wäre es lieber, die beiden Brüder bürgten alleine, und zwar in Höhe von 2000 Gulden. Am 3. d.M. schrieb Lorenz an seinen Gevatter Niclos Stör, er solle 25 Gulden (in) Batzen von Linhart holen, und sie durch Paule Stegmüller an Lorenz schicken.
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Personennamen:
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Bock, Lorenz; Dalfinger, Hans; Dalfinger, Jacob; Dalfinger, Martin; Dalfinger, N (Mutter des Martin etc); Gold, Niclas; Rauchschnabel, N; Reuter, Jacob; Reuter, N (Bruder des Jacob); Rottengatter, Linhart; Schmackaller, Thoman; Stegmüller, Paul; Stör, Niclas; Tucher, Linhart; Tucher, Lorenz; Welser, Familie; Zangmeister, Linhart
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