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Stadtarchiv Nürnberg
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Signatur:
Stadtarchiv Nürnberg E 29/IV Nr. 438
Leuchttisch Kleinbild
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Bestandssignatur:
Verweis Best-Übersicht:
Klassifikation_ E_F_Bestände:
Betreff:
Brief Lorenz Tuchers aus Nördlingen an Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich:
Expediert durch den Boten Casp<ar> Lauginger [unterstrichen = gestrichen, darunter:] den Nördlinger Boten Contz Keller.
Verweis auf den jüngsten Brief vom 18. d.M. [= Nr.437], expediert durch den Boten Contz Byhess, der auch die Briefe aus Lyon und Genf überbrachte.
Darin erwähnte Lorenz die Absicht des Schlüsselberger, seinen Schwiegersohn in die Augustmesse zu schicken. Dem Vernehmen nach müsste Schlüsselberger gestern oder heute in Wendlingen angelangt sein, denn er ritt am 20. d.M. ab. Ihm gab Lorenz ein Brieflein für Lyon mit, worin er dasjenige mitteilte, was er von Linhart bezüglich des angeblichen Fehlschlags mit dem osterreychischen Landsaf<ran> erfahren hatte.
Inzwischen sind [Linhart] Rotengatter und [Martin] Dalfinger am 18. d.M. morgens hier angekommen. Diese brachten auch den Bürgschaftsbrief des Hans und des Jacob Dalfinger, lautend auf 2000 Gulden Rheinisch mit. Am Nachmittag las Lorenz dem Martin den Dienstvertrag vor, der auch akzeptiert wurde. Lorenz aber schlug vor, Martin solle die Vertragsartikel wohl überdenken, auch daruber schlafen. Am Sonntag erklärte Martin erneut sein Einverständnis, woraufhin Lorenz ihn dies im Namen Gottes beeiden ließ. Der Vertrag ist inzwischen ebenfalls unterschrieben. Es steht aber noch die Siegelung aus, wofür sich die beiden Paumgartner zur Verfügung stellten. Allerdings muss Martin sie erst formell dazu ersuchen. Der Junge erinnert Lorenz an Jorg Holtzhaig, ist anständig, stark und ausgewachsen, schreibt ganz ordentlich, aber das franzosisch redt er weibisch - das wird wohl noch besser werden. Wegen seiner 1000 Gulden [Lohn] ist nichts besprochen worden, die wird Ich nit aufwecken. Der Bürgschaftsbrief muss erneut gesiegelt, und von den Bürgen eigenhändig unterschrieben werden.
L. Rotengatter hat in Ulm ein Pferd um 35 Gulden gekauft, das 6 Jahre alt ist. Von der Farbe her ein satter Rotschimmel, groß, beherrscht Trab und Schritt, wie der Weißschimmel, den er in Ulm verkauft hat. Das jetzige Pferd ist etwas stärker an Schenkeln und Füßen, läuft gerne, wie der Rotschimmel Linharts, den dieser nach Antwerpen benützt hat. Das Pferd würde Wolf Tucher wohl auch gefallen.
Martin Dalfinger soll nach Lyon reisen, wo er zunächst unten anfangen wird, wie man auch Wolf Tucher schreiben wird. Er soll dem C<hristof> Kurtz helfen, dem aber gleichfalls zu schreiben ist, dass sie beide zusammenarbeiten müssen, nicht, dass Kurtz meint, er könne sich seinen Einsatz nun sparen. Sollte er dies ausnützen, so müsste er wider unten angesetzt werden.
Dalfinger könnte zur Allerheiligenmesse mit Wolf Tucher nach Nürnberg kommen, danach könnte Jacob Reyter zur Pariser Messe nach Lyon reiten.
Es wird gemeldet, dass der Embler zu Genf darum bittet, seine vordere Püttigen zu mieten, wie Linhart sicher auch schon weiß. Da muss man sich schon fragen, warum er darum bittet. Lorenz rät ab, denn bei der Boutique des [Jean] Tacquon war es doch so, dass unter einem Brettlein der Bestandsbrief lag, sodass er jederzeit zu stehlen gewesen wäre. Eine Geheimhaltung der Bücher der Firma ist da offensichtlich nicht gewährleistet, dan es get liderlich zu.
Lorenz schrieb jüngst, Linhart solle den jungen [Pankraz] Reichel wegen des Spielens des verstorbenen jungen Hans von Thil befragen. Er müsste eigentlich auch Auskunft geben können, was unser jetzigen lionischen mayd Herrschen und puelen sey.
Von Zeit zu Zeit reisen hier Fremde durch, welche Kronen und Dück<aten> günstiger einwechseln, als zu Ulm, Nürnberg oder Augsburg üblich ist. Paulus Thürr sagt, er habe den Scudo für 84 Kreuzer wechseln können. Linhart könnte also etwa 200 Gulden in Batzen und Kreuzern herschicken. Allerdings bräuchte Lorenz aus der Schreibstube eines der goldwegle samt Gewichten.
Lorenz wollte diesen Brief eigentlich mit dem erstgenannten Boten schicken, aber die Paumgartner berichteten diesbezüglich von schlechten Erfahrungen. Am 21. d.M. brachte ein Fuhrmann aus Wendlingen den Brief Linharts vom 16. d.M., worin mitgeteilt wurde, es sei ein Schreiben per Fertigung des Schlüsselberger über Wendlingen nach Lyon gegangen. Man hört, der Weyoda [= Wojwode ?] lagere zu Fels, das wird den Ungarnhandel sicher beeinträchtigen. Fragen des Safrankaufs in Lyon, sowie desösterreichischen Safrans.
Die o.e. Sache mit dem Geldwechseln hat sich erledigt, da Friderich Stauff 100 Gulden auslegte, welche Lorenz einwechseln konnte. Bittet Linhart, die Summe bei Stauf zu begleichen. Die Goldwaage aber, samt Kronen- und Dukatengewichten wird trotzdem benötigt.
Inzwischen ist auch der Vertrag des Dalfinger gesiegelt, sodass dieser mit Rotengatter nach Ulm zurückreiten kann, wohin weitere Befehle ergehen werden. Möglicherweise könnte der Junge sich dem Diener der Thürren anschließen, der demnächst nach Lyon reisen soll.
Eben, da Lorenz bis hierher geschrieben hatte, kam der Nördlinger Bote Hans Püninger mit dem Brief Linharts vom 19. d.M. Darin befanden sich u.a. Nachrichten von Caspar Letscher über den Landsafran. Die Rechnung aus Antwerpen ist auch angekommen. Dem [Jorg] Meyting befahl Linhart, das Geld vom Pomes Markt wieder anzulegen. Die Sache mit Wolf von Thil ist noch ungeklärt, besteht noch aus Vermutungen.
Das Knäuel Brieffaden hat Lorenz erhalten.
[Nachtrag:]
Als Rotengatter von Ulm abreiste, lagen dort [also unterwegs, wohl in Buchhorn - siehe Nr.432] 2 fein<-> und 9 Zalfas püx<en>, wovon 5 Fass Büchsen diese Woche, weitere 5 nächste Woche nach Ulm (!) geliefert werden sollen.
Lorenz bittet, den beiliegenden Brief [hier nicht vorhanden] in sein Haus bringen zu lassen.
Umfang/Beschreibung:
1 Bl., 3 1/2 beschr. Seiten, Papiersiegel mit Männerbüste - flankiert von "L°" und "T" = Lorenz Tucher
Bemerkungen:
Datum: 21 Hoctober - die Tageszahl unterstrichen = gestrichen, darunter 23. Der Brief wurde also wohl am 21. begonnen, und erst am 23. vollendet und abgeschickt.; Jean Tacquon in Nr.439
Datierung:
23.10.1533
Ortsnamen:
Antwerpen; Augsburg; Buchhorn; Fels; Genf; Lyon; Nördlingen; Nürnberg; Österreich; Pomes (?); Ulm; Ungarn; Wendlingen (?)
Personennamen:
Bihess, Cuntz siehe Wieshes; Dalfinger, Hans; Dalfinger, Jacob; Dalfinger, Martin; Dürr, Familie; Embler, Ulrich (Amler?); Holzheich, Jorg; Kellner, Conrad; Kurz, Christof; Lauginger, Caspar; Letscher, Caspar; Meiting, Jorg; N, N (Schwiegersohn des Hans Schlüsselberger); Paumgartner, N; Püninger, Hans; Reich, Pankraz; Reichel, Pankraz siehe Reich; Reuter, Jacob; Rottengatter, Linhart; Schlüsselberger, Hans; Stauff, Fritz; Stör, Niclas; Tacquon, Jean; Thill, Hans von; Thill, Wolff von; Tucher, Linhart; Tucher, Lorenz; Tucher, Wolf; Wieshes, Cuntz
Sachbegriffe:
Brief; Bote; Siegel des Lorenz Tucher; Reiseplan; Safranhandel; Dienstvertrag Beeidung; Eid; Bürgschaft; Dienstvertrag Siegelung; Siegelung; Lohn; Sprache, französisch; Pferd; Rotschimmel; Weißschimmel; Boutique; Bestandsvertrag; Geheimhaltung; Bücher; Todesfall; Spiel; Magd; Lebenswandel; Fremde; Geldwechsel; Kronen; Dukaten; Goldwaage; Fertigung; Wojwode; Rechnung; Geldanlage; Markt; Diener; Brieffaden; Fass; Büchsen; Büchsenlieferung; Datum


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