Besuchen Sie uns auf Facebook. Besuchen Sie uns auf Instagram. Timeout: 04:10Uhr ⟳ | Kontakt | Home | Start | Info | Glossar | Ende  | AAA Wechsel zur mobilen AnsichtMobil →
Stadtarchiv Nürnberg
Archivalien
Archivalien

Anzeige

Sortierung

Ihre Suchergebnisse
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
1. 
Permalink zum Datensatz Anmerkung zu Eintrag in der Online-Recherche. Diesen Datensatz in die Merkliste übernehmen. zum PDF-Druck vorsehen Diesen Datensatz direkt drucken. in den Bestellkorb (zur Vorlage im Lesesaal oder für Fotoauftrag)
Signatur:
Stadtarchiv Nürnberg E 29/IV Nr. 439
Leuchttisch Kleinbild
Auf dieses Bild wechseln Auf dieses Bild wechseln Auf dieses Bild wechseln
Bestandssignatur:
Verweis Best-Übersicht:
Klassifikation_ E_F_Bestände:
Betreff:
Brief Lorenz Tuchers aus Nördlingen an Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich:
Expediert durch den Nördlinger Boten Caspar von Laugingen.
Bestätigung des Erhalts des Briefs vom 27.Oktober am 28.Oktober.
Die Magd Margret hat immer noch ernste Probleme mit dem Stuhlgang. Die Tochter K<atharin>a sieht schon wieder besser aus, aber die Rainigung [= Menstruation] bleibt immer noch aus. Das Sterben in Nürnberg hat laut Linhart nicht mehr zugenommen.
In Nördlingen gibt es nur sehr wenige Fälle, es bleibt weiterhin beim Zipflen. Um das hiesige Haus herum sind keine Erkrankungen zu bemerken.
Den jüngsten Brief des Lorenz hat Friderich Stauff überbracht [Nicht vorhanden - vgl. die vorige Nr.438]. Ein Teil der Boten ist leider unzuverlässig, sodass der letzte Brief dem Boten wieder abgenommen, und Stauf übergeben wurde.
Mertein Daulfinger ist am 24. Oktober mit [Linhart] Rotengatter nach Genge [= Giengen ?] abgereist, und in Ulm angekommen, wie der beiliegende Brief Rotengatters meldet. Dieser Brief ging hier zusammen mit dem durch die Brüder [Hans und Jacob] unterschriebenen Bürgschaftsbrief am 29. Oktober ein. Martin soll in Ulm warten, bis die Abreise angeordnet wird. Unterwegs soll er sich nach den Büchsen und anderen Pfennwaren erkundigen, und schriftlichen Bericht erstatten. Er könnte das in Ulm gekaufte Pferd mitnehmen. Schwierigkeiten, überhaupt gute Pferde preisgünstig zu erhalten. Wegen der Unter-Anstellung des Martin wird Lorenz an Wolf Tucher schreiben.
Erneute Erwähnung des Wechsels des Jungen mit Wolf Tucher nach Nürnberg, und Absendung des Jacob Reuter. Lorenz äußerte gegenüber Martin, er werde, sobald er in Nürnberg sei, bei Linhart am ehalten disch sitzen, und pier trincken. Das ist ernst gemeint, denn es wäre nötig, bevor der Junge sich in Lyon ans Weintrinken gewöhnt.
Die Goldwaage hat Lorenz erhalten. Die beigebundenen 2 Briefe hat er den Adressaten übergeben.
Erwähnung der 100 Gulden, die F.Stauf vorgestreckt hat. Linhart ist nicht überzeugt, dass viel einzuwechseln vorhanden sei.
Als Lorenz bis hierher geschrieben hatte, kam 2 Stunden nach Mittag des 30.Oktober der Bote Balthasar Plaicher mit 3 Briefen an: Je einer aus Lyon und Genf vom 15. bzw. 18. Oktober, sowie einer von Rotengatter aus Ulm. Der Bote wollte gleich wieder weiter nach Ötting, sodass Lorenz kaum Zeit zum Lesen hatte. Berichte über Safrankäufe. Safran aus dem Albiges und aus Katalanien. Die hohen Einkaufspreise lassen sich auch auf den Vorrat an altem Safran umlegen. So hat Linhart kürzlich wieder 4 Sack verkauft, teurer als das letze Mal.
Der Wechsel des Melcher Trechsel wurde durch Linhart für 519 Dukaten nach Bersellona gesandt.
Simon Byau schrieb Linhart, derzeit wäre Anlegung in Salz am Besten in Seeland zu bewerkstelligen, wiewohl er selbst sich nicht beteiligen will. Man könnte aber trotzdem Jorg Meyting zu einer Beteiligung ( parten ) gebrauchen. Fraglich, ist ob man dergleichen einem Faktor zumuten könne. Linhart schrieb diesem, damit er 4000 bis 5000 Gulden auf Linhart zu Wechseln annehme, die er dann zur Pariser Messe in Lyon einsetzen könnte. Meitings Abrechnung ist in Ordnung. Seine Provision hat er Linhart anheimgestellt. Lorenz ist wie Linhart der Meinung, dass die Provision nicht geringer ausfallen sollte als letztes Jahr, denn Meiting hat heuer 2000 Gulden mehr Umsatz gemacht, und die Buchführung war sicherlich entsprechend mühevoll. Aber dass nicht bei ihm der Eindruck entstehe, er erhalte jedes Jahr den gleichen Sold, unabhängig von der Leistung!
Bezüglich der Eintreibung des Geldes von den Erben des verstorbenen Jehan Tacquon soll Sebald Tucher nicht säumen, damit die Güter nicht in fremde Hände gelangen.
Die Pfennwaren über Straßburg nach Lyon zu senden, hält Lorenz für eine gute Idee. Man müsste sehen, ob man kleine Fäßlein verwenden kann. Fraglich ist dann aber auch die Verzollung.
S(ebalt) Tucher kauft Mandeln heuer sehr günstig ein. Sollte sich weiter bevorraten, falls Preissteigerung kommt.
Tuch-, Draht- und Wachshandel. Wachs könnte für den Tryumf zu Marsilia oder Avingnon außerordentlich gut abgesetzt werden.
Das Rheinische Gold [wohl: Gulden] gilt momentan 67 Kreuzer. Sollte dies noch ansteigen, müsste man die künftige Rechnung auf Münz umstellen. Wenn nun ein Konto im Handel auf 5 % angelegt ist, und H<err> H. F.er 2000 Gulden in Gold hat, so wäre fraglich, ob Änderungen nicht künftig 1 Jahr im Voraus anzukündigen wären.
Die 1500 bis 2000 Gulden, die dem Vetter Linharts auf Martini abgelöst werden, sollten in Münz im Handel mit 5 % angelegt werden.
Dank für den Erwerb der 32 Gulden Zins, wie auch für die Lichter, welche der Gevatter des Lorenz [Niclas Stör] bei der Magd Linharts abholen kann.
Die Hensin von Thill möchte ihren Sohn aus Lyon heimholen.
Der Diener der Thürren könnte der richtige Reisebegleiter für [Martin] Dalfinger sein.
Die Leipziger Messe ist laut Linhart schwach verlaufen. Stefan Geiger hat deshalb 1/3 seiner Schuld nicht bezahlt.
Das Sterben geht nun auch durch Schlesien in Richtung der polnischen Straße. Gefahr für den Handel mit Österreich wegen des Weyoda [= Wojwode ?]. Es muß doch umeder [= immer] etwas sein. Jetz ein solchs, dan etwas anders.
Anbei 2 Briefe mit der Bitte um Weiterleitung.
Umfang/Beschreibung:
2 Bl., 3 1/2 beschr. Seiten, Papiersiegel mit Männerbüste - flankiert von "L°" und "T" = Lorenz Tucher
Bemerkungen:
Der Bote Caspar Lauginger in Nr.438. Dort seine Unzuverlässigkeit erwähnt, was durch die lange Sendezeit des jetzigen Briefs an Glaubwürdigkeit gewinnt. Vergleiche nachfolgende Nr.440 vom 3.November, eingegangen schon am 4.November!
Datierung:
31.10.1533
Ortsnamen:
Albiges; Avignon; Barcelona; Genf; Gengen = Giengen ?; Giengen ?; Katalanien; Leipzig; Lyon; Marseille; Nördlingen; Nürnberg; Österreich; Öttingen; Polen; Schlesien; Seeland; Straßburg; Ulm
Personennamen:
Byau, Simon; Dalfinger, Hans; Dalfinger, Jacob; Dalfinger, Martin; Drechsel, Melchior; Dürr, Familie; F(-)er, H; Geiger, Stefan; Lauginger, Caspar; Meiting, Jorg; N, Margaretha (Köchin des Linhart Tucher); Plaicher, Balthasar; Reuter, Jacob; Rottengatter, Linhart; Stör, Niclas; Tacquon, Jean; Thill, Hans von; Thill, N von; Tucher, Katharina; Tucher, Linhart; Tucher, Lorenz; Tucher, Sebald; Tucher, Wolf
Sachbegriffe:
Brief; Bote; Siegel des Lorenz Tucher; Magd; Stuhlgang; Menstruation; zipfeln = Beginn einer Epidemie (?); Reiseplan; Güterverkehr; Büchsen; Pfennwert; Pferd; Biertrinken; Weintrinken; Goldwaage; Geldwechsel; Wechsel; Safran; Mandeln; Salz; Beteiligung; Faktor; Provision; Umsatz; Buchhaltung; Außenstände; Erben; Fässer; Zoll; Tuche; Draht; Wachs; Triumph; Goldkurs; Rechnungsumstellung; Anlage im Handel; Zinserwerb; Lichter; Messe, Leipzig; Epidemie; Wojwode; Straße


voriges Bild im Datensatz zeigen nächstes Bild im Datensatz zeigen Bild groß zeigen Datensatz dieses Bildes zeigen Schließen
Schließen
Bestandsbeschreibung
Schließen
?
Permalink zu diesem Treffer
X Permalink kopieren Permalink öffnen