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Stadtarchiv Nürnberg
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Signatur:
Stadtarchiv Nürnberg E 29/IV Nr. 808
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Bestandssignatur:
Verweis Best-Übersicht:
Klassifikation_ E_F_Bestände:
Betreff:
Brief des Contz Hofmann d.Ä. aus Regensburg an Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich:
Schreiber war Tuchhefter in Nürnberg am Weinmarkt gewesen. Er hat durch Darlehensvergabe und Gutgläubigkeit sein ganzes Geld verloren. Insbesondere haben ihn vor etwa 20 Jahren die Tuchmacher betrogen. Er verdingte sich dann nach Österreich und Ungarn zum Kriegsdienst gegen die Türken. Zuhause wurde es auch nicht besser: Das Geschäft ging nicht, und die Gesundheit wurde beeinträchtigt. Er litt am Bruch und an Blasensteinen deß gemechts, inzwischen wurde er zum vierten Mal am Blasenstein geschnitten.
Vor einem Jahr zwang die Situation ihn, sein Glück in Jochamsthal zu suchen, wobei er seine Frau in Nürnberg zurückließ. Als er dort ankam, musste die damals dritte Blasenstein-Operation vorgenommen werden. Zuhause wurde seine Frau von den Gläubigern bestürmt, und derartig unter Druck gesetzt - Drohung mit dem Schuldturm, obwohl noch gar keine Klage eingereicht worden war - , dass sie einen Schlaganfall erlitt, der die halbseitige Lähmung zur Folge hatte. Sie floh nach Regensburg, wo sich die Lähmung erweiterte, sodass sie ab da nicht einmal mehr selbständig essen oder trinken konnte. Als der Mann dies erfuhr, reiste er nach Regensburg, wo er durch Hilfe der Herren Fridrich Stüx und Karl Gartner einen Pfründplatz in einem Siechkobel für seine Frau besorgen konnte, welche inzwischen für aussätzig erklärt worden war. Die Frau hatte bis dahin 26 Gulden Zehrkosten verursacht, der Platz im Siechkobel kostete 28 Gulden, zu deren Bestreitung der Mann einen Teil seiner Kleidung, und die gesamte Kleidung seiner Frau verkaufen musste. Die Kleidung war alles gewesen, was die Frau vor den Gläubigern gerettet hatte. Die Frau verstarb im Siechkobel nach nur 4 Wochen Aufenthalt.
Schreiber kann nicht mehr arbeiten, Taubheit stellt sich ein, er ist 71 Jahre alt, und war 42 Jahre lang Bürger in Nürnberg, wo er seine Pflichten stets erfüllt hat. Auch sein verstorbener Vater hatte in Nürnberg als Diener des Rates 40 Jahre lang seine Pflicht getan.
Bitte um eine Zuwendung, damit ich mich noch mocht ein Kleyne zeyt enthalten, piß mir gott, mein seligmacher, sein heyligen todt schickt.
Umfang/Beschreibung:
1 Bl., 1 1/2 beschr. Seiten, Papiersiegel (beschädigt)
Datierung:
25.08.1536
Ortsnamen:
Jáchymov; Joachimstal; Nürnberg; Österreich; Regensburg; Ungarn; Weinmarkt
Personennamen:
Gärtner, Carl; Hoffmann, Conrad d.Ä.; Hofmann, N (Frau des Contz d.Ä.); Hofmann, N (Vater des Contz d.Ä.); Stuchs, Friedrich; Tucher, Linhart
Sachbegriffe:
Tuchhefter; Tuchmacher; Darlehen; Betrug; Kriegsdienst; Türkenkrieg; Bruch; Krankheit; Blasensteine; Operation; Gläubiger; Bedrohung; Flucht; Schuldturm; Schlaganfall; Lähmung halbseitige; Pfründplatz; Siechkobel; Zehrkosten; Kleidung; Notverkauf; Todesfall; Taubheit; Altersangabe; Ratsdiener; Rat der Stadt; Bittbrief


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