Enthältvermerk mit Autorennennung:
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Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Expediert durch den Boten Contz Bießhes. Bestätigung des Erhalts des Briefes vom 26. Mai am 5. Juni durch den Boten Lorentz Pock [= Nr.330]. Kurtz muss Linhart insofern Recht geben, als er den Fall sachgetreu beurteilt hat. Bittet aber, auf die Jugend des Bruders Rücksicht zu nehmen. Der Tadel, der Bruder habe sich geschäftlich zu weit vorgewagt, trifft aber nicht ganz zu: Es ist angesichts der Tatsache, dass Gläubiger vorhanden sind, doch richtig, Handel zu treiben. Dafür aber das ganze Geld in Bar bereitzuhalten, würde jede Handelstätigkeit von vorneherein ausschließen. Die guten Absichten des Vetters Lorenz Tucher wollte Kurtz aber gewiss nicht anzweifeln. Da ist Kurtz wohl zu jech beim Schreiben gewesen. Der Verkauf läuft hier nicht besonders gut, da die Leute des Gabriel Hein fast alle Kunden Linharts an sich gezogen haben. Sie wohnen jetzt im Haus des verstorbenen Anderj Gut, haben aber ein anderes Haus gekauft, das sie wahrscheinlich nach der Augustmesse beziehen werden. Der Laden im jetzigen Haus wäre für die eigene Firma von Vorteil, da die Kunden dieses Haus gerne frequentieren. Hein ist auch meistens in Geldverlegenheiten. Er handelt mit Draht, den er wahrscheinlich vom [Stefan] Kanler bezieht. Wenn er sich noch einige Male verausgabt, dann wären die alten Kunden für Linhart wiederzugewinnen. Die wieder aufgekommenen Kriegshandlungen werden vielleicht auch Genf betreffen.
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Personennamen:
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Gut, Andre; Heim, Gabriel; Kanler, Stefan; Kurz, Christof; Kurz, N (Bruder des Christof); Tucher, Linhart; Tucher, Lorenz; Wieshes, Cuntz
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