Enthältvermerk mit Autorennennung:
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Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Expediert durch Fertigung des Ulstatt. Verweis auf einen Brief vom 11. November, der durch ordinarj posten expediert wurde. Dank dafür, dass Linhart so oft der Meinung des Schreibers beipflichtet. Schreiber hatte ein großes Werk geplant, welches u.a. die pronnostication künftiger Handlungen des Königs von Frankreich zum Gegenstand haben sollte. Schreiber hat zwar in seiner Jugend viel von dieser Kunst gelernt, sodass er vor anderen Kaufleuten oder astronumisern wohl bestehen könnte. Aber etliche Gelehrte und Freunde rieten ihm doch von dieser Arbeit ab, da es hierbei um höheres Wissen gehe, und vielleicht alle Fürsten und Herren davon betroffen werden könnten. Man müsste mit Langer handt die constelation und effecten der Vergangenheit aus der Historien zusammentragen, um Sicherheit zu gewinnen. Immerhin wird Schreiber, sobald er dafür Zeit hat, die 4 bedeckung der himlischen Liechter, und die 2 groß Zusamenfügung der 3 obersten geenden sternen, so uns konftig 44 Jar erscheinen werden, (...) investigiern, um für das kommende Jahr die gewünschten Prognosen für Politik, Wirtschaft, Gesundheit etc. zu erhalten. Einige seiner im jüngsten Brief mitgeteilten Prognosen sind in Nürnberg von offensichtlich Mißgünstigen falsch verstanden, oder sogar entstellt worden, wie der Brief Linharts vom 15. Dezember zeigt: Kurtz hatte im Zusammenhang mit stretese und Largese keineswegs von einer grosen stretese zur Pariser Messe in Lyon gesprochen, sondern nur von einer ziemlichen. Wechselgeschäft, Gewürzhandel erwähnt. Leider wurde keiner der Söhne Linharts nach Italien gesandt, wie Kurtz geraten hatte. Sixt wäre dafür sehr geeignet. Langjährige Beobachtungen des Gewürz- und Safranhandels. Man müsste die Entwicklung im 14-tägigen, notfalls 8-tägigen Rhytmus vergleichen, und zwar für Nürnberg, Frankfurt, Ve<nedig ?> und Lyon. Kurtz würde den Verkauf in Frankfurt übernehmen. Erfahrungen mit den sich täglich ereignenden Veränderungen im Wechselgeschäft. Hier wären große Gewinne zu erzielen. Die Informationen müssten in Lyon zusammenlaufen, dann könnte Kurtz sehr exakte Prognosen liefern. Kurtz selbst will im künftigen Jahr seine Prognosen verifizieren, indem er Pfeffer einkaufen, und dann mit Gewinn verkaufen wird. Hier in Antwerpen sind 2 Gesellschafter dazu übergegangen, dem Rat des Kurtz zu folgen, wohingegen ihm in Nürnberg kein Glauben geschenkt wird. In der Sache des Jorg Meyting ist noch kein Ergebnis erzielt worden. Erst müsste die Sache mit Ihan Moys erledigt werden. Anbei ein Zettel [richtig: auf dem letzten Blatt des Briefes] über die für Linhart hier getätigten Einkäufe. Die Waren wurden durch die Roemen unter ihrem pasport und Handelszeichen am 26. d.M. expediert, da sie auch für Anthoni und Wolf Tucher liefern. Barchent und Satin steigen ständig im Preis, da die Weber im Artoys und Henaw durch Krieg und dessen Folgen sehr wenig produzieren. Auch das Sterben, das kürzlich in England stattgefunden hatte, beeinträchtigt den Handel sehr. Zusammentrag der Posten der Tuchkäufe für Linhart, die in einem Ballen versandt wurden. Leinwand, Atlas aus Mecheln, mechlische Magd [Tuchsorte], prückisch Atlas. [Nachgetragen - von Linharts Hand ?:] 23. Januar 1544 den Fuhrlohn bezahlt.
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Personennamen:
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Kurz, Christof; Meiting, Jorg; Mois, Jean; Rem, N; Tucher, Anthoni IV.; Tucher, Linhart; Tucher, Sixt; Tucher, Wolf; Ulstatt, N
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