Brief des Linhart Rotengatter aus Antwerpen an Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich: Expediert durch den Boten Utz Koch. Anlass des Schreibens ist der aktuelle Besuch des Jehan Durre aus Russel, des Dienstherrn des jungen Gabriel Nützel, dessen Anstellung vor 3 Jahren von Schreiber bewerkstelligt worden war, nachdem Linhart Tucher und Hans Pömer damals darum gebeten hatten [siehe Nr.1503]. Der Dienstherr möchte den Jungen nun auf 5 oder 6 Jahre fest anstellen, und ihn entweder zweimal im Jahr mit auf die Frankfurter Messe nehmen, oder mit nach Anadalusien, wohin er ohnehin seine wichtigsten Beziehungen hat. Der Junge ist frisch und geschickt. Der Dienstherr ist noch hier und erwartet eine Antwort während seines Aufenthalts. Er bat auch Hans Ricker, an Linhart in dieser Sache zu schreiben. Linhart hatte Tuche bestellt. Diese sind angekauft, und die Hälfte soll ohne zusätzliche Kosten gefärbt werden. Der Kaiser hält sich in Brüssel auf. Die Verhandlungen am Hof sollen ergeben haben, dass man nicht beabsichtigt die Schulden zurückzuzahlen. Der Kaiser soll im August über Deutschland nach Italien und Spanien reisen, vorher aber noch einen Reichstag abhalten wollen. Die einen tippen auf Speyer, die anderen auf Worms.