Besuchen Sie uns auf Facebook. Besuchen Sie uns auf Instagram. Timeout: 19:13Uhr ⟳ | Kontakt | Home | Start | Info | Glossar | Ende  | AAA Wechsel zur mobilen AnsichtMobil →
Stadtarchiv Nürnberg
Archivalien
Archivalien

Anzeige

Sortierung

Ihre Suchergebnisse
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
1. 
Permalink zum Datensatz Anmerkung zu Eintrag in der Online-Recherche. Diesen Datensatz in die Merkliste übernehmen. zum PDF-Druck vorsehen Diesen Datensatz direkt drucken. in den Bestellkorb (zur Vorlage im Lesesaal oder für Fotoauftrag)
Signatur:
Stadtarchiv Nürnberg E 29/IV Nr. 1529
Leuchttisch Kleinbild
Auf dieses Bild wechseln Auf dieses Bild wechseln Auf dieses Bild wechseln
Bestandssignatur:
Verweis Best-Übersicht:
Klassifikation_ E_F_Bestände:
Betreff:
Brief des Linhart Rotengatter aus Genf an Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich:
Expediert durch den Boten Lorentz Pock.
Verweis auf das jüngste Schreiben vom 12. d.M. [= Nrn. 1526, 1527, 1528], expediert durch den Boten [Hans] Plaicher. Schreiber befürchtet, dass der Bote nur langsam vorankomme, da er hier bei Einigen Unwillen erregt hat. Der Bote ist voller poßhaidt - das Betteln hat bei ihm kein Ende.
Bestätigung des Erhalts des Schreibens vom 4. d.M. am 15. d.M. durch den Überbringer [L.Bock]. Schreiber vermutet den 6. Mai als das richtige Datum, da sowohl der Brief der Kompanie, als auch andere Briefe [der selben Sendung] dieses Datum aufweisen.
Linhart schrieb über die Ereignisse in Paris und Lyon. Für letzteren Ort teilte er Verhaltensmaßregeln mit, welche Schreiber weiterleiten und - soweit möglich - überwachen will. Man soll nur gegen Barzahlung verkaufen, die Bücher, Geld- und Schuldbriefe nicht im Hause verwahren etc. Schreiber befürchtet, dass Letzteres nicht befolgt werden wird.
Jacob Reiter will unbedingt Bürger im Schweizerland werden. Er schreibt täglich deswegen hierher. Im letzten Brief kündigte er an, er müsse nun unbedingt hierher reiten, um sich mit Schreiber zu besprechen.
Die o.e. Anweisungen Linharts wurden gestern früh zusammen mit dem Kompaniebrief nach Lyon geschickt. Expedient war der St.Gallener Bote Hans Saxer. An Schweizer Boten mangelt es nicht, und man kann diese verwenden, gleichgültig, ob es ärger oder friedlicher wird. Die Carcassonner Heftleinmacher erwähnt.
Fraglich ist, ob Jacob Reiter und Gregori Heipel auch fliehen müssen, falls die Lage schlimmer wird. Reuter ist freilich per Eid verpflichtet, in Lyon zu bleiben, sodass eine Flucht als unredlich anzusehen wäre. Der Sohn Gabriel hingegen ist nicht vereidigt worden. Jacob Reuter musste den Eid leisten, weil er einen passport für Gabriel erwirkt hatte. Allerdings müsste Reuter im Zweifel entweder eine andere Person, oder Gabriel selbst stellen. Das ist alles schon vergessen. Man traut sich [in Lyon] eben zu viel zu. Die Herren von Bern haben hier in Genf keinerlei Gewalt, sodass man diesbezüglich ohne Sorge sein kann.
Der Sohn Sixtlein war schon für längere Zeit hier gewesen. Schreiber bat per Brief, aber auch mündlich gegenüber Gregor Heipel, darüber nachzudenken, ob es nicht besser wäre, Sixt hierher zu schicken. Man gab lange keine Antwort, lediglich ein Brief vom 10. d.M. - hier eingegangen am 12. d.M. - berichtete, Sixt sei bei seinem Herrn so gut versorgt, als wäre er in Nürnberg. Jetzt wäre eine Reise auch zu gefährlich.
Die Neuigkeiten, welche Linhart mitteilte, bedürfen keiner Kommentierung.
Linhart hat auch ein Schreiben von Mathes Flor erhalten, wovon er eine Kopie mitsandte. Flor ist wirklich ein guter Eidgenosse. Er berichtet, die Eidgenossen hätten dem König von Frankreich 12.000 Mann zugesagt. Allerdings berichtete gestern Hainrich Payer, der aus Schaffhausen kam, sein Bruder, der dortiger Ratsherr ist, habe ihm geschrieben, es bestehe noch keinerlei Zusage an den König. Es habe noch nicht einmal eine diesbezügliche Anfrage gegeben. 5 Orte wollen sich auch gar nicht beteiligen. Es soll am 18. d.M. erneut eine Tagung zu Paden stattfinden, wo man erst die Nachricht abwarten will, welche der Bote der Eidgenossen aus Speyer vom Kaiser bringen soll. Die Eidgenossen wollen sich außerdem erst mit denen de La France Conte [= Franche-Comte] besprechen, mit denen sie verbündet sind. Im Falle eines dortigen Einmarsch des französischen Königs wären sie zur Hilfeleistung verpflichtet. Es geht auch um Sallins (?), ihre Hauptstadt in Burgund. Die Burgunder wollen wissen, wie sich die Lage gestalten wird. Bern und Basel sollen mehr an den Burgundern als Nachbarn interessiert sein, als am französischen König.
Von Truppendurchzügen ist hier überhaupt nichts zu bemerken. Man sagt, die Zürcher, Berner und Baseler würden auch keinerlei Durchzüge gestatten. Man muss aber das Ende des erwähnten Tagung abwarten.
Das Geleitsrecht ist immer noch nicht geklärt, obwohl einige aus einem Antwortschreiben des Königs das Gegenteil herauslesen wollen. Die Verzögerung scheint in der abwartenden Haltung des Königs zu liegen, der erst sehen will, ob ihm die Eidgenossen Truppen zur Verfügung stellen. Diese würde er im Kriegsfall gegen den Kaiser einsetzen.
Die hiesigen Gesellen [= Deutschen] kamen erst gestern zu einem Beschluss, den sie mit dem aktuellen Boten übersenden. Auch sandten sie heute etwas nach Lyon.
Dem Schwager (!) Lorentz Tucher wird Schreiber nicht extra schreiben.
Umfang/Beschreibung:
2 Bl., 5 beschr. Seiten, Papiersiegel
Datierung:
17.05.1544
Ortsnamen:
Baden im Aargau; Basel; Bern; Burgund; Carcassonne; Franche-Comte; Genf; Lyon; Nürnberg; Paris; Sallins ?; Schaffhausen; Schweiz; Speyer; St. Gallen; Zürich
Personennamen:
Bock, Lorenz; Flor, Mathes; Franz I. von, Frankreich; Heipel, Gregor; Karl V. (dt. Ks); Plaicher, Hans; Reuter, Jacob; Rottengatter, Linhart; Saxer, Hans; Tucher, Gabriel; Tucher, Linhart; Tucher, Lorenz; Tucher, Sixt
Sachbegriffe:
Brief; Bote; Kompanie; Bote unzuverlässig; Bettelei; Datum; Anweisungen; Barzahlung; Bücher; Schuldbrief; Geldbrief; Bürgerrecht; Reiseplan; Heftleinmacher; Fluchtplan; Eid; Passport; Bürgschaft; Hoheitsrecht; Reiseplan; König von Frankreich; Eidgenossen; Truppen; Ratsherr zu Schaffhausen; Tagung; Kaiser; Gesandter; Bündnis; Hilfe militärische; Hauptstadt; Geleitrecht; Truppendurchzug; Kriegsgefahr; Beschluss


voriges Bild im Datensatz zeigen nächstes Bild im Datensatz zeigen Bild groß zeigen Datensatz dieses Bildes zeigen Schließen
Schließen
Bestandsbeschreibung
Schließen
?
Permalink zu diesem Treffer
X Permalink kopieren Permalink öffnen