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Stadtarchiv Nürnberg
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Signatur:
Stadtarchiv Nürnberg E 29/IV Nr. 1584
Leuchttisch Kleinbild
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Bestandssignatur:
Verweis Best-Übersicht:
Klassifikation_ E_F_Bestände:
Betreff:
Brief des Anthoni Welser d.Ä. aus Augsburg an Linhart Tucher in Nürnberg
Enthältvermerk mit Autorennennung:
Erstellt von Herrn Helge Weingärtner, Zitieren des Autors erforderlich:
(1.= 12.August)
Linhart wird schon erfahren haben, dass Schreiber vor etlichen Wochen vom Hofe Kaiserlicher Majestät aus Italien wieder nach Hause gekommen ist.
Glückwünsche an Linhart zum neuen Posten eines obersten Herrn Losungers.
Nach seiner Ankunft erfuhr Schreiber, dass sein Schwiegersohn Lenhart Hirsfogel seine Ehefrau [Sabine], die Tochter Schreibers, grundlos und unbillig weggeschickt hat. Da Schreiber zu diesem Zeitpunkt noch nicht zurückgekehrt war, ließ seine Frau die Tochter nach Augsburg kommen. Das war sogar das Beste, da die Tochter bei Hirschvogel viel erlitten hat. Selbst Hirschvogel konnte in seinem Schreiben der Tochter keinerlei Vorwürfe machen.
Als Gründe für die Trennung gibt Hirschvogel an: Er wollte die 4000 Gulden in Gold Heiratsgut ohne Absicherung zu seiner alleinigen Verfügungsgewalt bekommen. Auch hatte er seinen Versicherungsbrief bezüglich des Heiratsgutes wieder zurückverlangt, wozu Schreiber sogar bereit gewesen wäre, wenn Hirschvogel die Anlage des Geldes nach dem Rat Schreibers akzeptiert hätte. Das Verlangen jedoch, den Versicherungsbrief gänzlich für ungültig zu erklären, ist, wie Linhart und jeder verständige Mensch weiß, ganz unbillig. Der wahre Grund für das Zerwürfnis ist nach Meinung Schreibers darin zu sehen, dass Hirschvogel widerumb mit seinen alten bulschaften oder der Selben gleichen hausen moge.
Die Tochter erzählte nun, dass Hirschvogel bei der Trennung das Silbergeschirr und die Kleinode, die sie zu ihrer Hochzeit hier geschenkt bekommen hatte, in 2 Teile geteilt, und für sich den wertvolleren Teil behalten, ihr aber den Rest überlassen hat, den sie mit hierher gebracht hat. Schreiber holte daraufhin den Rat Gelehrter ein, welche einstimmig versicherten, dass Hirschvogel dazu in keiner Weise befugt war. Schreiber kann sich nicht vorstellen, dass die Statuten und der Brauch zu Nürnberg es anders regelten.
Daher die Bitte an Linhart, mitzuteilen, ob man - etwa vor den Alten Herren - die fraglichen Gegenstände, deren Wert sich auf etwa 200 Gulden belaufen mag, einfordern kann. Sollte es tatsächlich möglich gewesen sein, diese Gegenstände zu teilen, so hätte nach Meinung Schreibers Hirschvogel doch auch sein eigenes, in die Ehe eingebrachtes Silbergeschirr der Teilung unterwerfen müssen. An einem längeren Rechtsstreit ist man eigentlich nicht interessiert.
Neuigkeiten: Der Kaiser zieht persönlich mit seinem Kriegsvolk von Nissa in Richtung Proventza. Nur in Turin ließ er Truppen zurück.
Am 10. August ritt ein spanischer Bote, aus den Niederlanden kommend, hier durch. Er berichtete, dass der von Nassaw und der Graf von Reulx dem König von Frankreich eine bedeutende Stadt namens Guise samt dem dortigen Schloß eingenommen haben. Sie ziehen weiter in Richtung Sant Quintin.
(2. = 14.August)
Der Brief (= 1.) blieb in Ermangelung eines Boten bis 13. August liegen. Gestern am späten Abend kam ein Posten aus dem Feldlager des Kaisers zu Vergus (?) in Proventza am Meer gelegen. Von dort ist er am 5. August abgegangen. Die neuesten Nachrichten besagen, dass der Kaiser samt seinen Truppen zu Fuß und zu Pferd über das Hochgebirge in die Provence gelangt ist. Die Mühe war groß, da die Franzosen alles, was man als Proviant hätte brauchen können, abseits der Straßen verbringen hatten lassen, sodass nirgends etwas aufzutreiben war. Am 5. August gab der Kaiser den Befehl, dass jeder sich mit Proviant für 4 Tage zu versehen habe. Der Kaiser will in Richtung Tolon weiter. Dort liegen der Dauphin und le Grand mestre mit 60.000 Mann.
Der Herr von Gonzaga, der Bruder des Herzogs von Mantua und oberster Hauptmann des Kaisers über die ringen pferd [= leichte Reiterei] traf auf 1200 französische Pferde, machte etwa 600 Gefangene, darunter der Herr von Monpanßer, der oberster Hauptmann war - die ubrigen all ze tod geschlagen, welches dan ain guter anfang ist.
Der König von Frankreich soll von Lyon nach Paris unterwegs sein.
Umfang/Beschreibung:
2 Bl., 5 beschr. Seiten, Papiersiegel
Bemerkungen:
Die alten Nrn. E 29/IV Nr.III/28, 1 und 2 sind zu vereinen, wie sich aus (2.) ergibt. Siehe auch das identische Eingangsdatum
Datierung:
12.08.1536 - 14.08.1536
Ortsnamen:
Augsburg; Guise; Italien; Lyon; Mantua; Niederlande; Nizza; Nürnberg; Paris; Provence; Spanien; St. Quentin; Toulon; Turin; Vergus ?
Personennamen:
Franz I. von, Frankreich; Gonzaga, N Herzog; Gonzaga, N von; Heinrich von, Orleans (= Heinrich II.); Hirschvogel, Linhart III; Hirschvogel, Sabine (geb Welser); Karl V. (dt. Ks); Montpensier, N von; Nassau, N von; Reulx, N Graf von; Tucher, Linhart; Welser, Anthoni d Ä
Sachbegriffe:
Ankunft; Trennung (Ehe); Ehetrennung; Heiratsgut; Absicherung; Versicherungsbrief iSv Heiratsgutsicherung; Verfügungsgewalt; Geldanlage; Lebenswandel; Buhlschaft; Silbergeschirr; Schmuck; Hochzeitsgeschenke; Teilung; Rechtsgelehrte; Ältere Herren; Hilfeersuchen; Rechtsstreit; Kaiser; König von Frankreich; Graf; Truppen; Bote; Stadt; Schloß; Eroberung; Feldlager; Truppenbewegung; Gebirge; Proviantknappheit; Dauphin; Grand-maître französischer; Gefecht; Kriegsgefangene; Kriegsgefallene


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