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E 49/II

Kirchengerechtigkeit « Artelshofen

Bestallung des Ulrich Sebastian Beck als Pfarrer in Artelshofen und Alfalter

Enthält:
1739 Juni 19, Ratsverlass (Kopie): Die Stelle des verstorbenen Diakons bei St. Lorenz, Johann Michael Weiß', erhält Adam Stellwag, bisheriger Pfarrer in Artelshofen.
1739 Juni 22 bis 27 (Eingang): Bewerbungsschreiben - meist lateinisch - der folgenden 11 Herren: Johann Georg Kroener aus Hersbruck, Georg Christoph Rieß aus Lauf - dabei ein Empfehlungsschreiben für Rieß vom Stadtpfarrer zu Lauf, Heinrich Tobias Bittner, Georg David Bräunlein, David Faber, Conrad Dorn von Gräfenberg, Christoph Michael Kellner, Johann Eppelein, Ulrich Sebastian Beck, Georg Schmid, Joh. Christ. Rosen, Paul Büchner.
1739 Juli 1: Gutachten des Joachim Negelein, Predigers zu St. Lorenz, an den Herrn Ephorus (= Hieron. Wilh. Ebner). Einige der Kandidaten sind schwach im Lateinischen. Die Schnitzer hat Gutachter in den Bewerbungsschreiben mit Bleistift unterstrichen. Auch sind einige der Kandidaten sehr arm; so versichert David Faber, er müsse sich nach einem bürgerlichen Broterwerb umtun, wenn aus der aktuellen Bewerbung nichts werde. Nach den Fähigkeiten beurteilt kommen in Frage: Beck, Rieß und Bräunlein.
Sine dato: Eid und Pflicht eines Pfarrers zu Artelshofen und Alfalter. Darin: Korrektur in Blei: Anstatt "des Herrn Administratoris..." steht: "der H.W. Ebnerischen F(ideikommiss) Adm(inistration...)" Vermerk, dass der Eid in der Sakristei der Kirche zu Artelshofen am 25. Juli vor Beginn des Gottesdienstes von U.S. Beck geleistet worden ist. Gegenwärtig war der Administrator (= Ebner), sowie Balthasar Augustus Caesar, der die Vereidigung vornahm.
1739 Juli 25: Protokoll (Ebners) über die Vorstellung des neuen Pfarrers an diesem Tag. Schon vor 8 Uhr war der Pfleger von Hersbruck erschienen, der im Auftrag des Landpflegamts angereist war. Er hoffte, man werde bei der Vorstellung (in der Kirche) das Landpflegamt und sein Amt miterwähnen. Ebner lehnte dies als Neuerung ab und verwies darauf, dass vor 1712 nie ein Pfleger anwesend gewesen sei. Pfleger teilte mit, er habe den Auftrag, im Fall, dass die gedachten Ämter nicht erwähnt werden würden, zu protestieren. Ebner verbat sich das - zumindest für den Kirchenraum.
Nun wurden die Glocken geläutet und Ebner ließ Beck in der Sakristei von Caesar die Pflicht vorlesen und den Eid abnehmen. Als der Gesang begann, begab man sich auf das herrschaftliche Chörlein. Nach dem Segen forderte der Pfarrer die Gemeinde auf, noch zu bleiben. Ebner und der Pfleger begaben sich aus dem Chörlein zum Altar, wo sich Ebner zur Rechten des Pfarrers, der Pfleger zu dessen Linken aufstellte. Ebner nahm die Präsentation vor, der Pfarrer dankte, und die Schulmeister und Gotteshauspfleger beider Gemeinden leisteten ihr Handgelübde.
Vor der Kirche legte der Pfleger seine Protestation vor, Ebner verbat sich diese, und schließlich nahm man ein gemeinsames Mittagsmahl ein, nach welchem Ebner vom Pfleger "einen höflichen Abschied" nahm.

16 Prod

1739

1712; 1739

Alfalter, Kirche; Artelshofen, Kirche; Gräfenberg; Hersbruck; Lauf; St. Lorenz

Beck, Ulrich Sebastian; Bittner, Heinrich Tobias; Bräunlein, Georg David; Büchner, Paul; Caesar, Balthasar Augustus; Dorn, Conrad; Ebner, Hieronimus Wilhelm; Eppelein, Johann; Faber, David; Kellner, Christoph Michael; Kroener, Johann Georg; Negelein, Joachim; Rieß, Georg Christoph; Rosen, Johann Christof; Schmid, Georg; Stellwag, Adam; Stellwag, Adam (Pfarrer); Weiß, Johann Michael

Pfarrer, Artelshofen; Pfarrer, Alfalter; Diakon, St. Lorenz; Bestallung; Gesuch; Latein; Examen; Landpflegamt; Präsentationsrecht; Ephorus; Pflegamt Hersbruck; Protokoll; Empfehlungsschreiben; Eid; Protest; Sakristei; Herrenstand; Altarraun; Schulmeister; Gotteshauspfleger; Prediger, St. Lorenz; Hieronymus Wilhelm Ebner'sche Fideikommiss-Administration