Enthält:
1762 September 7 war es im Haus des Bauern Georg Loos in Stöppach zum Hinauswurf der Magd Elisabeth Loos gekommen. Anlass waren Gerüchte, Bauer Loos habe bei der Flachsernte eine Unregelmäßigkeit zu Ungunsten der Magd begangen.
Daraufhin erschien ihre Mutter, ebenfalls Elisabeth, Witwe des Hans Loos, Stöppach. Der Bauer warf sie aus dem Haus, nachdem er sie mit einem Stock bedroht hatte, sie fiel vor dem Haus, renkte sich die Achsel aus und wurde auch sonst schwer verletzt.
1762 Oktober 18, Oktober 24, November 3 (in duplo):
Protokoll mehrfacher Befragungen der Beteiligten. Bauer Loos behauptet, die Frau nur am Arm gepackt, und zur Tür hinausgebracht zu haben. Dass sie gestürzt sei, dafür könne er nichts.
Die Geschädigte gab an, sie habe vom Bader in Kirchensittenbach, der sie behandelt, erfahren, Bauer Loos habe zu ihm gesagt, es reue ihn nur, dass er sie nicht ärger behandelt habe, sowie, er werde ihr den anderen Arm auch abschlagen, falls er die Baderkosten bezahlen muss. Am Rande: Loos hat diese
Frevel Reden auch vor hiesiger Verwaltung getätigt.
Darin:
1762 Oktober 25:
Rechnung der
Cadarina Baarbara Schmidin (wohl die Frau des Baders), Kirchensittenbach, für den
VorWalder (in Artelshofen).
Die Loosin war in die Miste gestoßen und ärgerlich traktiert worden. Dabei hat sie daß
Achsel Außgefallen Ossa Sesamoidea die Radius Cubidus verletzt.Gesamtkosten: 7 Gulden.
1762 November 12: Einigung der Parteien nach Vorschlag des Verwalters.
Georg Loos zahlt die Kur-, Protokoll- und Zitiergebühren in Gesamthöhe von 10 Gulden, sowie 20 Gulden Schadenersatz an die Klägerin.