Enthält:
1860 Juli 29: Brief der Schwester Fanny (Huber) aus München an ihren Bruder, den kgl. Kämmerer Max. Freiherrn von Schönprunn in Schwabmünchen.
Kam mit den Kindern wohlbehalten (in München) an. Dank für die liebe Aufnahme im Haus des Adressaten.
Schreiberin war auf dem hiesigen Stadtgericht, wo es um ihre 8 Kinder und ihr Heiratsgut ging. Letztlich wurde ihr das Ganze zugesprochen.
Bei Anna wurde eine Augenoperation erfolgreich durchgeführt, und nun will Alfred, der noch mehr schielt, eine entsprechende Behandlung erhalten. Operateur war Professor Nußbaumer.
Schreiberin hofft, bald etwas über den Gutskauf des Adressaten zu erfahren.
1861 August 30: Brief des
Rbanchero (= Rudolph Banchero) aus Hafenreuth an seinen Schwager (Maximilian von Schönprunn).
Schreiber ist der Ansicht wie Adressat, nämlich, dass das Gut in Schwabmünchen bald veräußert werden sollte. Als Vormund der minderjährigen Kinder des Adressaten hat Schreiber auch nichts dagegen, wenn das Gut zertrümmert werden müsste. Die Erbteile der Kinder von ihrer Mutter (Marie) und Großmutter können ja anderweitig abgesichert werden.
Von Wilhelm hat Schreiber trotz zweier Briefe keine Antwort erhalten. Wie stehen seine Angelegenheiten, kommt er gar nicht mehr zur Vernunft?
Demnächst werden die Zinsen von 2500 Gulden fällig, welche die Mutter (Charlotte Banchero) dringend benötigt.
1872 November 11: Brief der Anna (Huber?) aus Tisza-Yilak an ihren Onkel (Maximilian von Schönprunn).
Schreiberin schrieb zuletzt aus München, dabei war auch ein Andenken von der verstorbenen Mutter (= Fanny?). Hoffentlich geht es dem Adressaten wieder besser.
Marie und Schreiberin kamen am 6. vorigen Monats bei Therese an. Marie blieb ein paar Tage und reiste dann nach Szigeth an ihren Posten. Mina kam erst am 8. aus Radegund zurück, nachdem ihr ein dortiger Arzt erst nach 2 Monaten eröffnete, dass die Kaltwasserkur nichts für ihr Leiden sei. Sie hat ein Nierenleiden. Karlsbad wäre wohl besser für sie.
Wenige Tage vor dem Tod der Mutter hatte man die Nachricht erhalten, dass in Nürnberg ein guter Freund des verstorbenen Vaters und der ganzen Familie verstorben war. Danach erhielt man ein amtliches Schreiben, wonach der Verstorbene testamentarisch 90.000 Gulden für Töchter unbemittelter Beamter und Geistlicher, sowie 10.000 Gulden für die Kinderbewahranstalt in Lauf verfügt hatte. Schreiberin und 2 Schwestern - alle unverheiratet - erhalten daher jährlich je 200 Gulden.
Alfred und Otto geht es gut. Alfred wird aus Buenos Aires zurückkehren. Sein Prinzipal hat einen Bruder in Moskau als Agenten. Diesem gab Herr Peltzer die Stelle, auf die sich Alfred Hoffnungen gemacht hatte. In Ottos Nähe hat sich eine neue Apotheke etabliert, die seinem Geschäft Nachteile bringen könnte. Anbei die Adressen sämtlicher Geschwister (hier nicht enthalten), außer der von Alfred.
Grüße von Viktor und Therese sowie ein Brief von Emilie (hier nicht enthalten).