Enthält:
1831 Juni 2: Brief des (Jakob Friedrich) Binder, N(ürnberg), an Tucher.
(Kaspar) Hausers neuer Freund, Graf Stanhope, ist dem Vorschlag des Schreibers gefolgt, und hat 500 Gulden zur Aufklärung der an Hauser begangenen Verbrechen zur Verfügung gestellt, die sogar ins Vermögen Hausers übergehen sollen. Er plant auch eine Kollekte für Hauser in England.
1831 Juni 3: Brief des 1. Bürgermeisters (Jakob Friedrich) Binder aus Nürnberg an den Staatsrat und Appellationsgerichtspräsidenten (Paul Johann Anselm von Feuerbach).
Das Schicksal (Kaspar) Hausers hat auch das Interesse eines angesehenen Ausländers geweckt, der sich auf Deutschlandreise befindet. Er war schon einmal hier gewesen, nachdem der Mordanschlag auf Hauser verübt worden war. Dieser Mann, Graf Stanhope, hat Kaspar während eines achttägigen Aufenthalts kennengelernt und 500 Gulden zur Aufklärung eines der an Hauser verübten Verbrechen ausgesetzt. Weiter will er in England eine Kollekte für Hauser veranstalten. Er möchte nun mit dem Adressaten in Verbindung treten, um über das Schicksal Hausers zu beraten. Plan Stanhope's, in Ungarn Nachforschungen zu veranstalten. Weiter soll (Friedrich) Fleischmann ein Kupfer mit dem Porträt Hausers nach dem Gemälde von (Johann Dietrich Karl) Kreul stechen, welches dann der Schrift (Feuerbachs: "Caspar Hauser. Beispiel eines Verbrechens am Seelenleben des Menschen." erschienen 1832) vorangestellt werden soll, die Stanhope ins Englische übersetzen will.
1831 Oktober 11: Brief des (Jakob Friedrich) Binder, N(ürnberg), an Tucher.
Empfehlungsschreiben für den Grafen (Ladislaus von) Merey (s. Nr. 2845 Prod. 9) samt Sohn und Hofmeister, der angeblich Norrier heißt, dem Schreiber selbst aber wurde er als v. Lateranus bezeichnet. Der Graf will mit Hauser sprechen, eventuell kann Dr. Manso mit hinzugezogen werden. Eile ist geboten.