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1.
Stichwort:
Tuchersche Handelsgesellschaft
Text:
Handelsaktivitäten der (->) Tucher werden seit der Mitte des 14. Jh. vermutet. 1374 war Berthold I. (+ 1379) an der (->) Handelsgesellschaft Eberhard (->) Vorchtels beteiligt. Die Vorchtelgesellschaft handelte am Niederrhein, in Flandern, Venedig und Ungarn. Ab 1440 ist eine eigenständige T. belegt. Ihre frühen geographischen Schwerpunkte lagen in Mitteldeutschland (Leipzig) und Posen, in Ungarn undÖsterreich, in Oberitalien (Venedig) sowie im Bodenseeraum und Schweizer Mittelland. Ebenfalls früh existierten Verbindungen nach Flandern (Antwerpen) und Lyon. Das Warensortiment umfaßte Leinwand und andere Tuche, Seidenstoffe und Seidenwaren, Samt und Samtwaren, Gewürze, Südfrüchte, Metalle und Metallwaren, Leder, Felle, Häute und Pelze. Unter (->) Anton II. und Hans IX. (1452-1521) und noch in weit stärkerem Maße unter (->) Linhart II. und Lorenz II. (1490-1554) erfolgte eine starke Konzentration der Geschäfte auf Lyon, wo die T. zusammen mit der (->) Imhoffschen Handelsgesellschaft zur bedeutendsten deutschen Vertretung aufstieg. Wichtigster Handelsartikel war nun Safran ((->) Safranhandel). In Antwerpen arbeitete neben der Niederlassung der T. Lazarus I. Tucher (1492-1563) als bedeutender Finanzmakler an der dortigen Börse. Trotz diverser Einbrüche und massiver Kapitalentnahme zugunsten der Dr.-Lorenz- (->) Tucher-Stiftung arbeitete die T. als letztes patrizisches Handelsunternehmen bis 1648.
Quellen:
StadtAN E 29.
Literatur:
Schultheiß, W., N Handelsbriefe aus der 2. Hälfte des 14. Jh., in: MVGN 51 (1962), 60-69. Peters, 456-467. Diefenbacher, Tucherisch Compagnia. Ders., Die T. 1460-1640. in: Dr. Lorenz Tucher'sche Stiftung Jahresheft 1999 (2000), 21-33.