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1.
Stichwort:
Holzschuher von Harrlach, Patrizierfamilie
Text:
Bereits seit Anfang des 13. Jh., sicher aber seit 1228 sind die H. in N belegt. Sie entstammen wahrscheinlich der Reichs- (->) Ministerialität und zählen mit den (->) Ebner, (->) Grundherr und (->) Stromer zu den ältesten heute noch blühenden Geschlechtern N. Seit mindestens 1319/23 schickten sie Vertreter in den (->) Inneren Rat und bekleideten oft hohe Ratsämter oder vertraten N in diplomatischer Mission wie der von Albrecht (->) Dürer 1526 porträtierte Hieronymus H. (1469-1529). Wie das 'Handlungsbuch' der H. von 1304-07 (ältestes vollständig erhaltenes Kaufmannsbuch des deutschsprachigen Raums) belegt, existierte schon sehr früh eine H.-Gesellschaft, die v.a. mit flandrischem Tuch ((->) Tuchherstellung) handelte, aber auch in Geldgeschäften aktiv war. Die H. und ihre Gesellschaften traten vom 14.-16. Jh. im gesamten von N Firmen besuchten Handelsraum ((->) Handel und Kaufmannschaft) auf; lange blieben Tuche bevorzugte Handelsgüter. Ab Mitte des 14. Jh. kamen Gewürze hinzu, und seit den 1480er Jahren engagierten sich die H. immer stärker im Warenhandel aus Osteuropa (u.a. Felle, Häute, Pelze, Leder, Wachs) und im Kupfergeschäft (1485 Messinghütte in Eisfeld/Thüringen, seit Mitte des 16. bis Anfang des 17. Jh. Hämmer und Hütten im N (->) Landgebiet sowie Bergwerksbeteiligungen in Böhmen, Kärnten und der Steiermark). Einer der bedeutendsten Vertreter der Familie war der Finanzpolitiker und Techniker Bertold H. (1511-82). Er konstruierte im steiermärkischen Montanrevier automobile Wagen, Arbeitsmaschinen, Zahnräder und Hebewerkzeuge, unterbreitete aber auch 1566 dem Reichstag Pläne für eine erste allgemeine Lebensversicherung. Um 1400 erwarben die H. Besitz in (->) Almoshof (das 1692/93 errichtete Schloß wurde 1941 an die Stadt N verkauft), die drei Herrensitze zu (->) Fischbach (bis 1497/1537) und 1518 das (->) Hallerweiherhaus. Namengebende Sitze waren Neuenbürg bei Weisendorf (1613-1703), Thalheim bei (->) Hersbruck (1621-1909), Aspach (heute Asbachhof, Stadt Uffenheim 1707-83) und Harrlach bei Allersberg (1727-1874). Seit 1931 sind die H. wieder in Besitz von Schloß (->) Artelshofen, das sie bereits ab 1531 für vier Jahre inne hatten. Über ihre Landgüter Neuenbürg, Aspach und Vestenbergsgreuth (bei Höchstadt/Aisch, 1756-1838) gehörten Mitglieder der Familie im 17./18. Jh. der Fränkischen (->) Reichsritterschaft an. 1815 wurden die H. als Edle in die bayerische Adelsmatrikel aufgenommen und 1819 in den Freiherrenstand erhoben. In (->) Sündersbühl ist eine Straße nach den H. benannt. Stammwappen: In Gold ein schwarzer, rot gefütterter und silber verzierter Holzschuh.
Nachweis Wappendarst.:
Imhoff, Hb.
Quellen:
StadtAN B 11 Nr. 125; E 1; E 3. H.-Archiv Schloß Artelshofen. NUB Nr. 110, 220.
Literatur:
Sieghardt, A., Die Herren von H. auf Artelshofen und Thalheim, in: Heimat 31 (1961), 10 f. Schwemmer, W., Altnürnberger Herrensitze, in: MANL 19 (1970), 1-7. Hirschmann, 25. Imhoff, N, 132 f. Peters, 243 f., 367. Friedrich, 71-76.