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Die B. (in N lange Zeit 'Pecken' genannt) waren eines der zahlreichsten und wichtigsten (->) Handwerke der Stadt. Bereits 1363 werden 68 B. genannt, 1639 gab es 107 Bäckereien, 1806 waren es 78. Die Backgerechtigkeit war eine mit dem Haus verbundene Realgerechtigkeit. Die B. bildeten ein (->) Geschworenes Handwerk, von dem 1643 die (->) Lebküchner abgetrennt wurden. Seit 1370 war ein B. Mitglied des (->) Inneren Rats. Die Lehrzeit betrug zwei, seit 1629 drei Jahre; eine Wanderzeit war vorgesehen. Die Erzeugnisse der B. unterlagen der (->) Schau ('Schnitt'). Während der Kornpreis vom Markt abhängig war, wurde der Brotpreis - bzw. eigentlich die Brotgröße - von der (->) Mühl- und Beckendeputation festgelegt ((->) Raitung), was auf Dauer zu einer Verarmung der B. führte. Erst 1857 wurde der Getreidehandel freigegeben, am 1.10.1869 fiel die Brotraitung. Der nach Einführung der (->) Gewerbefreiheit 1868 gegründete B.-Verein wandelte sich 1885 in eine freie Innung (350 Mitglieder), der 1891 gegründete Konkurrenzverband ('Bäckermeisterverein') tat dies 1909 (243 Mitglieder). Am 1.4.1914 verschmolzen beide Verbände zu einer Zwangsinnung, die seit 1945 als freie Innung fortbesteht.
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