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1.
Stichwort:
Jakobskirche
Text:
Lorenzer (->) Altstadt, (->) Jakobsplatz 1. 1209 schenkte Kg. Otto IV. (1209-18) der (->) Deutschordenskommende N eine Kapelle auf dem Gelände des vor der Stadt liegenden Königshofs, die um 1283/90 durch eine Kirche ersetzt wurde. Der ehem. Ritterchor mit drei Jochen und 5/8 Schluß stammt im wesentlichen aus dieser Zeit. Das um 1409 zuerst einschiffig erbaute Langhaus wurde 1500 um zwei Joche nach Westen verlängert und zur dreischiffigen Halle umgebaut. Bis 1532 wurde die Kirche vom Deutschen Orden genutzt und war durch einen hölzernen Brückengang exterritorial mit dem Kommendengebäude (jetzt Polizeipräsidium, Jakobsplatz 5) verbunden. Ab 1532 waren die Gottesdienste endgültig protestantisch, während das Deutschordensareal noch bis 1806 kath. Enklave blieb. Das ab 1810 als ev. Pfarrkirche dienende Gotteshaus wurde 1824 einer eingreifenden neugotischen Umformung durch Karl Alexander (->) Heideloff unterzogen. Im (->) Zweiten Weltkrieg wurde die J. schwer beschädigt. Beim (->) Wiederaufbau (Wiederweihe 1962) wurde das Langhaus auf das alte Längenmaß zurückgeführt und erhielt eine hölzerne Kleeblattonne. Die zwei westlichen Langhausjoche wurden für den Einbau von Gemeinderäumen genutzt. Aus der reichen Ausstattung sind bemerkenswert: Altäre der Zeit um 1370 bis 1. Viertel 16. Jh., Plastiken des frühen 15./16. Jh. (u.a. von Veit (->) Stoß) sowie Reste von Fresken (Elisabeth-Zyklus) an der Chorwand. Die Farbfenster des 15., 16. und 17. Jh. wurden vorwiegend von den Familien (->) Imhoff, (->) Schlüsselfelder und (->) Tetzel gestiftet. Die totenschildähnlichen Aufschwörschilde im Chor erinnern an die Ablegung der Ordensgelübde und weisen auf die ehem. Funktion als Ordenskirche hin.
Literatur:
Pilz, K., Die St. J. in N., N 1964. Leyh, R., Ev. Pfarrkirche St. Jakob, München u.a. 1988.