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Den Grundstock zur T. legte testamentarisch Karl III. T. (1574-1646) mit einem Garten vor dem (->) Laufer Tor, der 1648 wohl zusammen mit dem Restkapital der (->) Tucherschen Handelsgesellschaft in eine (->) Familienstiftung zugunsten der älteren Linie der (->) Tucher eingebracht wurde. Erheblich erweitert wurde die T. mit dem sog. Großen Tuchergarten zwischen Maxtorgraben ((->) Maxtor; (->) Maxtormauer) im Süden, Maxfeldstraße ((->) Maxfeld) im Westen/Nordwesten und dem Gelände zwischen Tuchergarten- und Lindenaststraße im Osten. Das Areal, das die heutige Tuchergarten- und Labenwolfstraße einschloß, einer der größten die Rst. N seit dem Spätmittelalter umsäumenden Gärten, hatte Linhart II. (->) T. 1543/44 arrondiert und bis in die 2. Hälfte des 19. Jh. in der älteren Linie unverändert vererbt. Nach dem Generalbebauungsplan von 1872 wurde der Garten seit ca. 1880 durch neu angelegte Straßen (Tuchergarten-, Labenwolf-, Obere (->) Pirckheimer-) zerschnitten, so daß die damaligen Besitzer 1889/91 aus dem Erlös der bereits verkauften Teile und dem Vermögen des Restkomplexes die T. erweiterten. Ähnlich wie bei der Dr.-Lorenz- (->) Tucher-Stiftung sollten nun 1/3 der Erträge dem Kapitalstock zufließen und 2/3 an männliche und weibliche Berechtigte der älteren Linie verteilt werden. Ein kleinerer Teil des Erlöses aus der Veräußerung weiterer Stücke des Großen Gartens wurde wieder in Immobilien investiert, der größere Teil aber kapitalisiert. Nach den Verlusten in den Währungsturbulenzen nach den beiden Weltkriegen wurde die T. mit der Lorenz-Tucher-Stiftung vereint.
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Literatur:
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Schwemmer, W., Dr. Lorenz Tucher und seine Familienstiftung, in: MVGN 63 (1976), 131-144.
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