Hegel, Karl Ritter von

*7.6.

1813

N

+6.12.

1901

Erlangen (ev.)

Historiker

V.: Georg Wilhelm Friedrich H. (1770-1831); M.: Maria Helena Susanna, geb. Tucher v. Simmelsdorf (1791-1855); oo 28.5.1850 N Susanna Freiin Tucher v. Simmelsdorf (1826-78), 2 S., 4 T.

Der Sohn des berühmten Philosophen begann 1830 in Berlin mit dem Studium der Philosophie und Theologie, bevor er sich in Heidelberg unter dem Einfluß von Gervinus der Geschichte zuwandte. Nach Promotion und Lehramtsexamen legte er durch archivalische Studien während einer Italienreise 1838/39 die Grundlage für seine städtegeschichtlichen Forschungen. Nach kurzer Lehrtätigkeit an einem Berliner Gymnasium erhielt er 1841 einen Ruf als Professor für Geschichte in Rostock. Gemäßigt liberal, gab er 1848/49 die 'Mecklenburgische Zeitung' heraus und wurde 1850 zum Abgeordneten des Erfurter Unionsparlaments gewählt. Seit 1856 lehrte er in (->) Erlangen, wo er 1872 das Historische Seminar gründete. H. wissenschaftliches Werk gilt in erster Linie der mittelalterlichen Städtegeschichte Italiens und Deutschlands. Seit ihrer Gründung 1858 in der Historischen Kommission an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften tätig, wurde er 1859 mit der Herausgabe der 'Chroniken der deutschen Städte' betraut, für die er die editorischen Grundsätze entwickelte und mit dem ersten Band der N Chroniken (1862) das Vorbild einer mustergültigen Erschließung auf umfassender Quellenbasis lieferte.

Hegel, K., Leben und Erinnerungen, Leipzig 1900.

Lebensläufe V, 142-150.
Riesinger, W./Marquardt-Rabiger, H., Die Vertretung des Faches Geschichte an der Universität Erlangen von deren Gründung (1743) bis zum Jahre 1933, in: JFL 40 (1980), 177-259.
Neuhaus, H. (Hrsg.), Karl H. - Historiker im 19. Jh., Erlangen 2001.

Seiderer