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Aus den Einnehmern der (->) Losung entwickelte sich spätestens seit der 2. Hälfte des 14. Jh. die zentrale rst. Finanzbehörde, das (->) Losungamt, das die (->) Stadtrechnung führte. Nachdem bis dahin mehrere Losunger als (->) Deputation des (->) Inneren Rats fungierten, wurden seit 1386 nur noch drei Losunger ernannt. Von diesen stammte einer aus den (->) Handwerksherren, der die Arbeit der beiden V., die zugleich den 26 (->) Bürgermeistern angehörten, beaufsichtigte und den Geldfluß in der Losungstube kontrollierte. Seit der 2. Hälfte des 15. Jh. sank der Handwerker-Losunger jedoch zum bloßen Repräsentationsbeamten ab. Bei der jährlichen (->) Ratswahl wurden die V. seit 1386 regelmäßig wiedergewählt (bis auf wenige Ausnahmen). Ihre Jahresrechnung kontrollierten die (->) Rechenherren. In einem längeren Prozeß wurde in der 1. Hälfte des 15. Jh. das bis dahin bedeutendste Amt der drei (->) Obersten Hauptleute mit den V. personell verschränkt, der dritte Oberste Hauptmann rückte regelmäßig nach dem Tod eines V. nach. Zeitgleich formierten sich Rechenherren, V. und dritter Oberster Hauptmann zum (->) Septemvirat. Die beiden V., die auch als 'Duumvirn' bezeichnet wurden, bildeten nun die absolute Spitze der rst. (->) Ämterlaufbahn; dementsprechend erhielten sie auch das höchste Gehalt. Dafür mußten sie sich verpflichten, nicht mehr als Kaufleute tätig zu sein und aus (->) Handelsgesellschaften auszutreten, Kapital durften sie allerdings darin arbeiten lassen. Den V. wurde zudem das (->) Reichsstädtische Archiv anvertraut, und sie waren zugleich (->) Siegelherren.
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