Eschenau

Lkr. Erlangen-Höchstadt. Als Ahnherr der seit 1132 auftretenden Reichsminsterialen von E. ((->) Ministerialität) gilt Otnand (urkundlich belegt 1056-1067), einer der bedeutendsten Dienstmannen Ks. (->) Heinrichs III. im fränkischen Raum. Vom Ort selbst erfahren wir erst durch eine päpstliche Ablaßurkunde von 1298 für die Nikolauskapelle, die wohl zur Burg gehörte. Daneben bestand die Bartholomäuskirche, die vielleicht schon zu Beginn des 14. Jh. von der Pfarrei Kirchröttenbach abgetrennt wurde. Die von E. erloschen nach 1370, hatten aber ihren Stammsitz bereits vorher verloren, denn 1331 und 1334 erhielt Offmai (Euphemia) (->) Weigel von Ks. (->) Ludwig IV. Marktprivilegien für E. Spätestens 1350 wurde der Ort geteilt, die eine Hälfte ging 1385 an die (->) Haller, die andere schon 1383 an die (->) Muffel, die 1504 auch den Hallerschen Teil erwarben. 1376 wurde E. böhmisches Lehen ((->) Neu-Böhmen) und erhielt zugleich (->) Stadtrecht, vor 1430 auch ein eigenes Halsgericht ((->) Fraisch). In den (->) Markgrafenkriegen 1449 und 1553, im (->) Landshuter Erbfolgekrieg 1504 und im (->) Dreißigjährigen Krieg wurde E. mehr oder weniger zerstört. 1737 begannen sich die Muffel aus E. zurückzuziehen. 1752 gelang es den Mgf. von Bayreuth, den Ort in Besitz zu nehmen und dort ein eigenes OA einzurichten, doch konnte N die Belehnung bis zum Ende des Jh. erfolgreich hintertreiben. 1810 kam E. an Bayern.

NUB.
StAN, Rep. 80, 80a, 81.

Hirschmann, G., Die Familie Muffel im Mittelalter, in: MVGN 41 (1950), 257-392.
Endres, R., Zum Problem der Landeshoheit in Franken, in: MVGN 61 (1974), 161-187.
Voit, Pegnitz, 61-67.
Held, W., Aus der Geschichte des Marktes E., Eckental 1981.

Haller, v.