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F. gab und gibt es in ganz Deutschland. Schon 1501 wird es in Meißen beurkundet, heute gibt es die Wiederbelebung dieses (->) Brauchtums auch in Würzburg und Bamberg. In N belegt ein Ratsverlaß von 1592 die Existenz des F., 1704 soll es letztmals veranstaltet worden sein. Seit 1962 findet es in N wieder statt, seit 1971 in enger Verbindung mit dem (->) Altstadtfest; seither wird das F. am Eröffnungstag am (->) Trödelmarkt ausgetragen. Sechs bis acht Kähne sind in zwei Parteien geteilt. In jedem Kahn sitzen zwei Männer. Der eine lenkt das Boot mit einer Stake, der andere sucht mit einer rotweiß gebänderten stumpfen Stange den Gegner im andern Kahn ins Wasser zu stoßen. Im 16. und 17. Jh. saßen außerdem in einem eigenen Kahn Musiker und der sog. Spruchsprecher, der das Publikum mit Reimen unterhielt, ein weiterer Kahn war mit Ersatzstangen beladen. In der (->) Stadtbibliothek N wird ein Blatt von 1649 verwahrt, das die grünrote Kleidung der Fischer und die braune der Staker an der (->) Insel Schütt abbildet. Interessant ist die Geschichte des Wortes 'Stechen'. In N gab es das (->) Gesellenstechen, das Turnier der Patriziersöhne, das die Fischer wohl mit ihrem Brauchspiel nachahmten. Heute noch machen die N Kinder 'a Gschdechla', bei denen zwei 'Reiter' je einen Kämpfer auf dem Rücken tragen.
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Literatur:
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Grabbe, H.-P., Das Fest- und Feiertagsbrauchtum der N Handwerker 14.-18. Jh., Diplomarbeit Erlangen-N 1964, 192-194.
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