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Zusammen mit der (->) Almosmühle und eventuell der (->) Krötenmühle schenkte Kg. Heinrich (VII.) (1222-35) 1234 der (->) Deutschordenskommende N die ca. 500 m westlich vor der Stadt liegende Weidenmühle bei St. (->) Johannis. 1431 verkaufte diese ihre Eigenschaft an beiden Weidenmühlen an die Stadt. In der K. am südlichen Flußufer (auch 'Weidenmühle in der Lorenzer Pfarr' genannt), seit 1487 über einen Holzsteg mit der (->) Großweidenmühle verbunden, wurden im 15. und frühen 16. Jh. Getreide gemahlen, Schermesser geschliffen sowie ein Messing- und ein Zainhammer betrieben. 1541 kaufte Endres Örtel den gesamten Komplex und richtete zudem eine Papiermühle (Örtelsche Weidenmühle) ein, die von nun an den Papierbedarf der (->) Ratskanzlei und der rst.Ämter deckte. 1566 mit dem Hadersammelprivileg in N, (->) Wöhrd und (->) Gostenhof ausgestattet, erhöhte man 1581 die Papierproduktion, indem das alte Messingrad in ein zweites Papierrad umgebaut wurde. Als 1630 der N Buchdrucker Wolf (->) Endter d.Ä. begann, in (->) Wendelstein Papier herzustellen, erwuchs der K. daraus große Konkurrenz, der die Müller nach dem (->) Dreißigjährigen Krieg durch dieÜbernahme der Papiermühlen in Röthenbach/Pegnitz und (->) Mögeldorf ((->) Satzingermühle) begegneten. Trotz mehrerer Verwüstungen der K. durch (->) Hochwasser im 16., 17. und 18. Jh. und Rohstoffverknappung seit dem Beginn des 19. Jh. wurde hier bis 1839, als der benachbarte Hammerwerksbesitzer die Papiermühle übernahm und sie zu einer Kunstmühle umbaute, Papier gefertigt. Ab Ende des 19. Jh. wurden Gebäude und Wasserkraft an verschiedene Handwerker vermietet, nach der Zerstörung der Wasserkraftanlagen im (->) Zweiten Weltkrieg nutzte bis in die 1970er Jahre eine Buchbinderei die ehem. Papiermühle. Die nebenan liegende Mahlmühle (K. 10) wurde im 19. und frühen 20. Jh. von mehreren Betrieben gemietet (Patentstiftfabrik Schad, N Metallwerke GmbH, Metallzieherei Eichner & Co., Galvanische Anstalt Kolb, Lutz & Melde), bis sie 1940 die Münzprägeanstalt L. Chr. (->) Lauer kaufte, die ab der Mitte des 19. Jh. in der K. bereits einen Zinnfolien- und Eisenhammer betrieb. Nachdem 1980 die Firma Lauer nach Mögeldorf umgezogen war, wurden die Gebäude der K. mit Ausnahme der ehem. Papiermühle seitens der Stadt abgerissen. 1796 fiel der Weiler K., der auch die Kaserne an der (->) Bärenschanze und den (->) Kontumazgarten umfaßte, vorübergehend an Preußen (JKA Gostenhof) und kam 1806 zu Bayern. Im Zuge der (->) Gemeindebildung 1808/18 wurde K. an (->) Sündersbühl angegliedert und 1825 als Teil des (->) Burgfriedens nach N eingemeindet. 1824 zählte K. 49 Bewohner in zwölf Haupt- und elf Nebengebäuden. Als Stadtdistrikt im 19. Jh. zur (->) Lorenzer Stadtseite gehörig, erstreckt sich der Stadtteil K. heute zwischen (->) Gostenhof und St. (->) Johannis und hat Anteil an den Statistischen Bezirken 22 ((->) Bärenschanze) und 23 ((->) Sandberg).
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Literatur:
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Sporhan-Krempel, L., Papiermühlen auf N Territorium. I.: Die Papiermühle zur Weidenmühle, in: AGB 18 (1977), Sp. 1483-1536. Räder, 238-243.
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