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Die L., die viereckigen 'weißen' und die runden 'Elisen-Lebkuchen' - nach der Tochter eines Fabrikanten benannt - sind weltberühmt und werden mittlerweile durch die N (->) Lebkuchenindustrie produziert und in Blechdosen weithin versandt. Das (->) Zeidelwesen mit seiner Honigproduktion war schon im Mittelalter die wichtige Grundlage. Das Wort L. taucht im 13. Jh. erstmals auf, der Beruf des (->) Lebküchners ist in N seit 1395 belegt. Die Etymologie des Bestimmungsworts Leb- ist heute noch nicht ganz geklärt. Die N Mundartform Lekoung, die auch in der ersten Schreibung des Berufs Lekucherer auftaucht, hat nichts mit lecken zu tun, sondern ist der N Sprechfaulheit zuzuschreiben: Konsonantenhäufungen werden in der N (->) Mundart gern vereinfacht: Schdagroom statt Stadtgraben, Schdabarch statt Stadtpark. Auch die Ableitung vom Wort Leben ist nicht stichhaltig, wie der N Kupferstecher Christoff (->) Weigel 1698 gemeint hat: "Weil der Honig ein zur Lebensunterhaltung sehr heilsames Mittel ist, so mag der von Honig bereitete Kuchen hiervon den Namen L. bekommen haben, als welcher das Leben gleichsam stärke". Eher wahrscheinlich klang die Ableitung von lateinisch libum 'Fladen', weil die L., die andernorts Honigkuchen, Pfefferkuchen und Lebzelten heißen, schon im mittelalterlichen Kloster gebacken wurden. Die jüngste Etymologie ist die Ableitung vom germanischen Wort *kloibha, *klibho 'Fladen, Kuchen, Opferkuchen', das im neuhochdeutschen Wort Laib erhalten ist. Seit 1927 ist der Begriff 'N Lebkuchen' als Herkunftsangabe geschützt.
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Literatur:
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Ebert, M., Geschichte des N L. vom Handwerk zur Industrie, in: MVGN 52 (1963/64), 491-531.
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