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1.
Stichwort:
Noris
Text:
Zur Zeit des (->) Humanismus im 16. Jh. war die Latinisierung von Wörtern und Namen üblich. Der Humanist und Dichter Koch, der sich, weil er aus Hessen stammte, Eobanus (->) Hessus, nannte, bezeichnete 1531 in den 'Epicedia' oder Tauergedichten N als 'noris amoena' (die liebliche N.) im Nachklang an die Schreibungen des (->) Namens N in lateinischen Urkunden: Noricum, Norimberg. Ein Mitglied des (->) Pegnesischen Blumenordens, der Arzt Johann Hellwig, griff diesen Namen aus der neulateinischen Dichtungstradition 1650 auf, als er ein Gedicht über die Nymphe N. erscheinen ließ. Zwei Freiplastiken von Philipp (->) Kittler stellen die Nymphe N. dar: Die 'N.', die Bronzefigur einer grazilen Mädchengestalt (1903 am Geschäftsgebäude von (->) Ostermayr) und die im Gedenken an die Opfer des (->) Ersten Weltkriegs geschaffene 'Trauernde N.' (1923) auf dem (->) Westfriedhof. Der Name hat bis auf den heutigen Tag so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, daß er als Bildungswort der gehobenen Sprache weiterlebt. V.a. die Werbung bedient sich gern dieses Wortes oder Namens. Im Telefonbuch 1998 kann man bei 52 Firmen den Namen N. lesen.
Literatur:
Schultheiß, W., Woher stammt die Bezeichnung N.?, in: MVGN 52 (1963/64), 551-553. Vredeveld, H., Zur Herkunft des Namens N., in: MVGN 71 (1984), 208-211. Maas, H., Asuu und ned andersch, N 1991, 102, 103.