Rangierbahnhofsiedlung

Am 4.8.1907 wurde auf Initiative des Schlossers Matthäus Herrmann (1879-1959) die 'Eisenbahner-Baugenossenschaft N-Rangierbahnhof', seit 1942 'Baugenossenschaft des Eisenbahnpersonals N und Umgebung eG' (bde) gegründet. Bedarf an preiswertem Wohnraum für rund 2.000 Eisenbahnbedienstete war 1903 mit dem Bau des (->) Rangierbahnhofs im Südosten von N entstanden. Das rund 5 km vom Stadtzentrum entfernte Gebiet - nach Carl Maximilian Bauernfeind (1818-94), Schüler der (->) Polytechnischen Schule und Mitbegründer der TH München, auch Bauernfeindsiedlung genannt - wurde 1905 eingemeindet. 1909 konnten die ersten 86 Wohnungen der von German (->) Bestelmeyer geplanten R., die bis heute als geschlossenes Bauensemble ihren Dorfcharakter bewahrt hat, bezogen werden. Folgeeinrichtungen (1909/10 Willibaldskirche, 1912/13 (->) Paulskirche; (->) Sparda-Bank) sowie eine Kleingartenkolonie der 'Bahn-Landwirtschaft' gehören ebenfalls zur R. 1939 wurden zudem von der 'Siedlungsgesellschaft Mitteldeutschland GmbH Halle/Saale' Wohnungen für Bahnbedienstete in der R. errichtet. Inzwischen stehen die ehem. Bahnwohnungen allen Interessenten offen. Ab 1957 schuf die 'Eisenbahn-Wohnungsbaugesellschaft N GmbH' (EWG) mit der Parkwohnanlage (->) Zollhaus weiteren Wohnraum in nächster Nähe. Gemeinsam mit dieser bildet die R. heute den Statistischen Bezirk 31 (R.) mit 4.158 Bewohnern (Stand: 31.12.1997); auf die R. entfallen hiervon 1.956 Personen. Pfarreien: ev. St. (->) Paul, kath. St. (->) Willibald.

StatJb 1998.

KDM N, 397 f.
bde 1907-1982. 75 Jahre Baugenossenschaft des Eisenbahnpersonals N und Umgebung eG.
Bosl, 47.
Denkmäler V, 108-111.
1942-1992. 50 Jahre Eisenbahn-Wohnungsbaugesellschaft N GmbH, N 1992.

Bauernfeind, M.