Linck, Wenzeslaus, Dr. theol.

*8.1.

1483

Colditz (Sachsen)

+12.3.

1547

N

Theologe

V.: Hans L., Ratsherr in Colditz, M.: Christina, geb. Vetsch; oo 1523 Altenburg Margarethe Suicer (+1560), 2 S., 6 T.

L. trat früh dem Orden der Augustiner-Eremiten in Waldheim bei. 1503 wechselte er nach Wittenberg, wurde dort 1511 Doktor der Theologie und 1512 Prior des Klosters (mit Martin Luther als Subprior). Unter seinem Dekanat promovierte Luther 1512, dessen lebenslanger Freund er blieb. 1516 wurde er Prediger in München. 1517 wechselte er nach N ans (->) Augustinerkloster, von wo aus er 1518 den Kontakt zwischen Luther und Johann Eck vermittelte. 1520 finden wir ihn als Nachfolger Johannes v. (->) Staupitz' als Generalvikar der Augustiner-Eremiten. Als Reaktion auf Luthers klosterkritische Schriften trat er 1523 zurück und begab sich als Prediger nach Altenburg. Dort führte er die Reformation ein und teilte noch im gleichen Jahr das Abendmahl unter beiderlei Gestalt aus. Kurz nach Einführung der (->) Reformation in N wurde er hier Prediger an der (->) Heilig-Geist-Kirche. Im Auftrag der Stadt nahm er 1540 an den Religionsgesprächen in Hagenau und Worms teil.

NDB XIV, 571 f.
Lorz, J., Das reformatorische Wirken Dr. Wenzeslaus L. in Altenburg und N (1523-1547), N 1978.

Hövelmann